Die französische Regierung will bei ihren Reformbemühungen die Rente mit 62 beibehalten. «Wir werden das offizielle Renteneintrittsalter nicht antasten», sagte Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault der Zeitung «Journal de Dimanche».
Die Regierung in Paris steht unter dem Druck, ein kurzfristiges Defizit in der Rentenkasse zu bewältigen. Dieses dürfte nach Angaben Ayraults bis zum Jahr 2020 auf rund 20 Milliarden Euro ansteigen, wenn nichts unternommen wird. Eine Rentenreform birgt für den sozialistischen Präsidenten Francois Hollande, der mit sinkenden Umfragewerten zu kämpfen hat, allerdings Risiken.
Ayrault verteidigte zudem Hollandes umstrittene Pläne, wonach die Reichensteuer von 75 Prozent auf Managereinkommen über einer Million Euro von den Arbeitgebern gezahlt werden soll. Dies träfe nur auf grosse Konzerne zu, die ihre Vorstände grosszügig entlohnten, sagte Ayrault.
Das Vorhaben ist ein Prestigeobjekt Hollandes. Seine Steuerpläne haben aber einen Sturm der Entrüstung vor allem unter wohlhabenden Franzosen ausgelöst.