Französischer Senat stimmt gegen Geldstrafen für Freier

Der Streit um ein neues Prostitutionsgesetz in Frankreich spitzt sich zu: Der französische Senat hat gegen die Einführung von Geldstrafen für Freier gestimmt.

Eine Prostituierte in Paris sucht nach Kunden (Archiv) (Bild: sda)

Der Streit um ein neues Prostitutionsgesetz in Frankreich spitzt sich zu: Der französische Senat hat gegen die Einführung von Geldstrafen für Freier gestimmt.

In einer Abstimmung in der Nacht zum Dienstag votierte das von der konservativen Opposition dominierte Oberhaus zudem dafür, an dem gegen Prostituierte gerichteten Straftatbestand des «Kundenfangs» festzuhalten. Die Senatoren änderten damit zwei zentrale Punkte eines Ende 2013 in der Nationalversammlung verabschiedeten Gesetzes.

Dieses sah vor, Freiern im Kampf gegen die Ausbeutung von Prostituierten eine Geldstrafe von 1500 Euro anzudrohen. Dagegen sollte ein Straftatbestand wegfallen, der Prostituierten bislang wegen «Kundenfangs» zwei Monate Haft und 3750 Euro Geldbusse androht.

Der Senat wollte das aber nicht mittragen und strich die beiden Punkte, obwohl diese Neuregelungen ursprünglich von Sozialisten und Konservativen in der Nationalversammlung gemeinsam erarbeitet worden waren. Allerdings hat bei Gesetzentwürfen die Nationalversammlung das letzte Wort und könnte die Änderungen des Senats letztlich wieder verwerfen.

In Frankreich gibt es Schätzungen zufolge rund 30’000 Prostituierte. Die meisten der Frauen kommen aus Osteuropa, Afrika, China und Südamerika.

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