Eine 37-jährige Autofahrerin hat sich in der Nacht auf Donnerstag mit der Zuger Polizei eine filmreife Verfolgungsjagd geliefert. Mit über 200 Stundenkilometern raste sie über die Autobahn A4, um sich einer Kontrolle ihres Fahrausweises zu entziehen – mit gutem Grund.
Wie sich herausstellte, war die Frau gar nie im Besitz eines Fahrausweises. Sie besuchte lediglich fünf bis zehn Fahrstunden und verzichtete dann aus finanziellen Gründen auf weitere Stunden und das Ablegen der Fahrprüfung. Dennoch fuhr die Schweizerin seit 14 Jahren Auto, wie die Zuger Polizei am Donnerstag mitteilte.
Wie ein Polizei-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte, war das Auto auf ihren Lebenspartner zugelassen. Dieser habe nicht gewusst, dass sie die Autoprüfung gar nie gemacht habe.
Die Flucht endete auf der Autobahnraststätte Affoltern am Albis ZH, als die Frau nach 1 Uhr morgens freiwillig anhielt und sich der Polizei stellte. Das Auto wurde auf der Flucht stark beschädigt, weil die Frau damit mehrmals die Leitplanke streifte.
Die Lenkerin wurde angezeigt und wird sich vor der Staatsanwaltschaft Zug verantworten müssen. Seit Anfang Jahr gilt das Fahren ohne Ausweis nicht mehr als Übertretung, sondern als Vergehen und wird damit härter bestraft.