Eine der Frauen, die Belästigungsvorwürfe gegen Donald Trump erhoben haben, hat den künftigen US-Präsidenten wegen Verleumdung verklagt. Trump hatte Summer Zervos im Oktober der Lüge bezichtigt, nachdem sie öffentlich gesagt hatte, Trump habe sie belästigt.
Zervos war eine Teilnehmerin von Trumps Fernsehshow «The Apprentice». Sie beschuldigt ihn, sie 2007 mit sexuellen Absichten in einen Bungalow gelockt zu haben. Dort habe sie ihn nur mit Mühe von sich fernhalten können, erklärte sie im Oktober. Er habe sie gegen ihren Willen auf den Mund geküsst. Trump hatte die Vorwürfe und ähnliche Schilderungen anderer Frauen als «Lügen» zurückgewiesen.
Trump habe damit seine Machtposition ausgenutzt, um «Zervos und andere Frauen zu verunglimpfen» und ihnen «vorsätzlich zu schaden», sagte Zervos‘ Anwältin, Gloria Allred, am Dienstag in Los Angeles, drei Tage vor der Amtseinführung des 45. US-Präsidenten.
Die 42-jährige Zervos erklärte, sie habe bei einer Pressekonferenz vor rund zwei Monaten Trump aufgefordert, seine Behauptungen zurückzunehmen. Das habe er nicht getan und ihr damit keine andere Wahl gelassen, als ihren Ruf auf diese Weise wieder herzustellen.
Sie sei aber «ohne finanzielle Entschädigung sofort bereit, ihre Klage zurückzuziehen, wenn er seine falschen Erklärungen zurücknimmt». Mit der Klage ist die Forderung einer Entschädigungszahlung in unbekannter Höhe für «emotionale Schäden und wirtschaftliche Verluste» verknüpft.
Mehrere Frauen waren im Oktober an die Öffentlichkeit gegangen, nachdem ein Video von 2005 mit sexistischen Äusserungen Trumps veröffentlicht worden war. Der ehemalige Reality-TV-Star prahlt darin damit, dass er sich erlauben könne, Frauen ohne Umschweife zu küssen und ihnen zwischen die Beine zu fassen.
Trump entschuldigte sich für die Äusserungen, tat sie aber als «Umkleidekabinen-Gespräch» ab.