Frauen leisten entscheidenden Beitrag für Schweizer Landwirtschaft

Immer mehr Bäuerinnen arbeiten auch noch auswärts oder sind für einen eigenen Betriebszweig zuständig, etwa einen Hofladen oder Ferien auf dem Bauernhof. Das Geld, das sie damit verdienen, fliesst meist in den Hof. Eine Statistik dazu gibt es allerdings nicht.

Schweizer Bäuerinnen sind trotz hoher Arbeitsbelastung meist zufrieden (Symbolbild) (Bild: sda)

Immer mehr Bäuerinnen arbeiten auch noch auswärts oder sind für einen eigenen Betriebszweig zuständig, etwa einen Hofladen oder Ferien auf dem Bauernhof. Das Geld, das sie damit verdienen, fliesst meist in den Hof. Eine Statistik dazu gibt es allerdings nicht.

Im Landwirtschaftlichen Gesamteinkommen wird der Beitrag der Frauen nicht gesondert ausgewiesen. Für die Anerkennung und die Wertschätzung der Arbeit der Frauen wäre dies jedoch wichtig, heisst es in der Studie „Frauen in der Landwirtschaft“, die am Dienstag an einer Tagung vorgestellt worden ist.

Für die Studie wurden 1500 Frauen angeschrieben, 820 von ihnen antworteten auf die schriftliche Befragung. Betreffend den Beitrag zum Einkommen zeigte sich dabei, dass jede zehnte Frau in der Landwirtschaft mit einem eigenen Erwerbszweig über 75 Prozent zum Gesamteinkommen beiträgt, jede fünfte zwischen 26 und 50 Prozent.

28 Prozent der Frauen tragen mit einer ausserbetrieblichen Erwerbstätigkeit über ein Viertel zum Einkommen bei. Vor 10 Jahren lag dieser Wert noch bei 21 Prozent. In den meisten Fällen fliesst das Geld jeweils auf das Betriebskonto, desgleichen Erbschaften.

Hohe Belastung

Die Studie zeigt weiter, dass die Belastung der Frauen in der Landwirtschaft sehr hoch ist. Neben Erwerbsarbeit, Haushalt und Kinderbetreuung arbeiten viele von ihnen im Garten, im Stall und auf dem Feld, führen die Buchhaltung oder betreuen pflegebedürftige Familienangehörige.

Als grösste Belastung geben die Befragen aber nicht die wirtschaftliche Situation des Betriebs oder den Zeitdruck an, sondern die Agrarpolitik. Konflikte in der Partnerschaft erscheinen unter 17 möglichen Belastungsfaktoren an letzter Stelle. Auch zeigten sich zwei Drittel der befragten Frauen „mehrheitlich zufrieden“ mit ihrem Leben.

An der Tagung „Frauen in der Schweizer Landwirtschaft“ am landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve in Posieux (FR) nahmen rund 150 Personen teil, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mitteilte. Dieses hat den Anlass zusammen mit dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann organisiert.

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