Die Gleichstellung der Geschlechter könnte in vielen Ländern zur volkswirtschaftlichen Produktivität und zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Weltbank.
Könnten Frauen alle Berufe ausüben, liesse sich die Produktivität gemäss dem Bericht in manchen Ländern um 25 Prozent steigern. Dies sei nur ein Beispiel dafür, wie wichtig die Gleichstellung der Geschlechter für die Entwicklung sei, schreibt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in einer Mitteilung zum Bericht.
In Malawi und Ghana zum Beispiel könnten die Maiserträge um ein Sechstel gesteigert werden, wenn die Bäuerinnen den gleichen Zugang zu Düngemitteln hätten wie die Männer. Die Gleichstellung der Geschlechter sei also ein grundlegendes Entwicklungsziel, von dem auch die Wirtschaft profitiere.
Ungleichheiten trotz Fortschritten
Gemäss dem Entwicklungsbericht der Weltbank haben sich die Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen in den letzten 25 Jahren stark geändert. Fortschritte wurden bei der Schulbildung, der Lebenserwartung und der Teilhabe am Erwerbsleben erzielt. Trotzdem bestehen nach wie vor Ungleichheiten.
So haben Frauen und Mädchen in vielen Ländern eine deutlich höhere Sterblichkeitsrate. Bei der Entlöhnung und der Vertretung in höheren Ämtern der Politik und Wirtschaft gibt es sowohl in den Entwicklungsländern als auch in den Industrieländern markante Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Die DEZA hält fest, sie sei überzeugt, dass ungleiche Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern zu den Ursachen von Armut und politischer Instabilität gehörten. Deshalb habe sie sich bei allen ihren Aktivitäten die Gleichstellung zum Ziel gesetzt.