Berufstätige Frauen verdienen für die gleiche Arbeit noch immer deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Dies geht aus dem am Mittwoch publizierten Bericht des Bundesamts für Statistik (BFS) zur Qualität der Beschäftigung in der Schweiz hervor.
Gemäss den Zahlen des BFS belief sich der durchschnittliche monatliche Bruttolohn im Jahr 2008 für Männer auf 6392 und für Frauen auf 5255 Franken. Während 61,1 Prozent dieser Lohndifferenz durch Unterschiede bei Ausbildung, Berufserfahrung oder Alter zu erklären seien, gingen die restlichen 38,9 Prozent auf Lohndiskriminierung zurück, so das BFS.
Rechnet man Männer und Frauen zusammen, betrug der monatliche Bruttolohn durchschnittlich 5978 Franken. Dies entspricht einer Zunahme von 15 Prozent gegenüber zehn Jahren zuvor, währenddessen die Konsumentenpreise in dieser Zeitspanne nur um 11,3 Prozent gestiegen sind. Von der Lohnerhöhung haben laut BFS aber vor allem die oberen Lohnklassen profitiert.
Mehr Teilzeitarbeit
Wie dem BFS-Bericht weiter zu entnehmen ist, hat der Anteil der Erwerbstätigen, die einer Teilzeitarbeit nachgehen, seit 2000 stetig zugenommen. Arbeiteten zu Beginn des Jahrzehnts noch 29,3 Prozent der Bevölkerung mit einem Teilzeitpensum, waren es 2010 bereits 34,1 Prozent.
Auch der Anteil der Arbeitnehmenden mit einem befristeten Arbeitsvertrag hat zwischen 2000 und 2010 zugenommen, und zwar von 4,5 auf 5,9 Prozent. 21,9 Prozent der 182’000 Temporärangestellten im Jahr 2010 besassen gemäss BFS gar einen Vertrag, der innerhalb der nächsten sechs Monate auslaufen sollte.
Weniger Angst um Job
Dennoch sehe sich die grosse Mehrheit der erwerbstätigen Bevölkerung relativ sicher auf ihrem Arbeitsplatz, heisst es im Bericht weiter. Allerdings gehen die neuesten Zahlen des Statistikamts hier auf das Jahr 2007 und somit die Zeit vor der Finanzkrise zurück. Damals gaben 42,9 der befragten Personen an, keine Angst um ihren Job zu haben, während sich im Jahr 1997 noch 34,9 Prozent ihrer Stelle sicher glaubten.
Dementsprechend bekundeten im Jahr 2007 auch 65,8 Prozent der Befragten, sehr bis ausserordentlich zufrieden mit ihrer Arbeit zu sein. Dies entspricht einem Anstieg um 16,3 Prozentpunkte gegenüber 2002.