Unter den Hebammen herrscht Unmut über die ihrer Ansicht nach zu tiefen Tarife der frei praktizierenden Hebammen. Die Delegierten des Schweizerischen Hebammenverbands haben am Mittwoch der Verbandsspitze den Auftrag erteilt, mit tarifsuisse spätestens Anfang 2014 Lohnverhandlungen aufzunehmen.
Ein entsprechender Antrag sei von den 131 in Schwyz anwesenden Delegierten deutlich angenommen worden, sagte die Geschäftsführerin des Schweizerischen Hebammenverbandes, Doris Güttinger, zur Nachrichtenagentur sda. Tarifsuisse ist die Tarifgestaltungstochter des Krankenkassenverbands santésuisse.
Ein weiterer am nationalen Hebammenkongress verabschiedeter Antrag verlangt, in die künftigen Tarifverhandlungen ein Beratungsgespräch durch die Hebamme während der Schwangerschaft zu integrieren, damit diese entsprechend entlöhnt wird.
Es geht dabei um Beratungen zu Themen wie Pränataldiagnostik, Suchtmittelkonsum und Wochenbettdepression.
Der bestehende Tarifvertrag der frei praktizierenden Hebammen mit santésuisse trat nach Angaben des Hebammenverbands 1995 in Kraft und basiert auf Kostendaten von 1991. In der Zwischenzeit habe weder eine Anpassung an die Teuerung noch sonst eine Art von Anpassung stattgefunden.
Damit verdienten die frei praktizierenden Hebammen in der Schweiz heute weniger als vor 20 Jahren. Dieser Umstand führe bei ihnen zunehmend zu Unmut.