Freiburg siegt gegen Bayern, HSV verliert in Stuttgart

Unterschiedliche Gefühlslage bei den Schweizern, die in den Bundesliga-Abstiegskampf involviert sind: Freiburg gewinnt gegen Bayern München, der HSV verliert den Abstiegsgipfel in Stuttgart.

Wichtiges Tor für Freiburg: Admir Mehmedi (Bild: SI)

Unterschiedliche Gefühlslage bei den Schweizern, die in den Bundesliga-Abstiegskampf involviert sind: Freiburg gewinnt gegen Bayern München, der HSV verliert den Abstiegsgipfel in Stuttgart.

Bei einer Niederlage gegen den HSV und zwei Siegen der direkten Konkurrenten Hannover, Paderborn oder Freiburg wäre Stuttgart als erster Klub abgestiegen. Dieses Szenario trat gewissermassen halbwegs ein. Hannover feierte in Augsburg den ersten Erfolg seit dem 16. Dezember 2014 (2:1), Freiburg schlug mit dem gleichen Resultat das längst als Meister feststehende Bayern München erstmals seit 19 Jahren wieder. Stuttgarts 2:1 im Direktduell mit dem HSV beschert der Bundesliga im Abstiegskampf nun eine «Finalissima» der dramatischen Art. Die letzten fünf Teams sind innerhalb von drei Punkten klassiert, die Vorzeichen für die letzten Runde sind indes sehr unterschiedlich.

Viel Selbstvertrauen für die letzten 90 Minuten holte sich das bisherige Schlusslicht Stuttgart. Der VfB gewann das hektische Duell gegen den Hamburger SV und ist erstmals seit dem ersten Spieltag der Rückrunde nicht mehr auf einem der letzten beiden Ränge zu finden. Die Reaktion der Stuttgarter Spieler auf die heftige Kritik ihres Trainers Huub Stevens während der letzten Trainingswoche fiel heftig aus. Als «Affen» hatte der Holländer seine Mannschaft beschimpft. Der VfB agierte klar spielbestimmend, wie in den letzten Wochen kam der erlösende (dieses Mal dritte) Treffer aber erneut nicht. Vor dem abschliessenden Spiel in Paderborn belegt Stuttgart den Relegationsplatz.

Akut abstiegsgefährdet ist nun der Hamburger SV, der von Rang 14 auf 17 abrutschte. Begonnen hatte der Nachmittag überaus erfreulich. Zum dritten Mal in Serie traf Gojko Kacar, der Stellvertreter des verletzten Valon Behrami. Noch vor der Pause drehten Stuttgarts Captain Christian Gentner und Harnik die Partie.

Dem SC Freiburg reicht ein Remis in Hannover mit Sicherheit zum Klassenerhalt. Die Breisgauer fügten den Bayern trotz deutlicher Unterlegenheit die dritte Meisterschaftsniederlage in Serie zu und rückten auf den 14. Rang vor. Für den fleissigen Admir Mehmedi, der nach 33 Minuten mit seinem vierten Saisontor ausgeglichen hatte und dem ein klarer Penalty (57.) verweigert wurde, kam in der Schlussphase Nils Petersen. Das sechste «Jokertor» führte zum Umschwung und zum kollektiven Jubel in der Schwarzwaldstadion.

Aus der ungünstigsten Position nimmt Paderborn die mögliche Bundesliga-Dernière in Angriff. Auf Schalke zeigte der Aufsteiger eine seiner besten Saisonleistungen. Diese blieb aber unbelohnt. Ein Eigentor von Abwehrchef Uwe Hünemeier eine Minute vor Schluss führte zur 0:1-Niederlage und zum Abrutschen auf den letzten Rang.

Favre mit Gladbach am Ziel

Dank zwei Toren von Raffael beseitigte Borussia Mönchengladbach mit dem ersten Sieg in Bremen seit 28 Jahren die allerletzten Zweifel an der erstmaligen Qualifikation für die Champions League. Die 66 Punkte unter Lucien Favre bedeuten persönlichen Rekord für den Waadtländer Coach, unter dem Gladbach eine phänomenale Rückrunde (39 Zähler in 16 Partien, nur eine Niederlage) spielt. Favres bisherige Rekordmarke lag bei 63, erreicht mit Hertha Berlin in der Saison 2008/09.

Wolfsburg – Borussia Dortmund 2:1 (1:1). – 30’000 Zuschauer. – Tore: 1. Caligiuri 1:0. 11. Aubameyang (Foulpenalty) 1:1. 49. Naldo 2:1. – Bemerkungen: Wolfsburg mit Benaglio (11. verwarnt), Klose und bis 77. mit Rodriguez.

Werder Bremen – Mönchengladbach 0:2 (0:0). – 42’100 Zuschauer (ausverkauft). – Tore: 53. Raffael 0:1. 86. Raffael 0:2. – Bemerkungen: Gladbach mit Sommer und Xhaka.

Bayer Leverkusen – Hoffenheim 2:0 (1:0). – 29’072 Zuschauer. – Tore: 45. Calhanoglu 1:0. 60. Kiessling 2:0. – Bemerkungen: Leverkusen ohne Drmic (Ersatz), Hoffenheim mit Schwegler, ohne Zuber (nicht im Aufgebot).

Augsburg – Hannover 1:2 (1:1). – 30’660 Zuschauer (ausverkauft). – Tore: 24. Stindl 0:1. 30. Verhaegh (Foulpenalty) 1:1. 55. Stindl 1:2. – Bemerkungen: Augsburg mit Hitz. 77. Gelb-rote Karte gegen Sakai (Hannover/Foul). 91. Gelb-rote Karte gegen Verhaegh (Foul). 95. Rote Karte gegen Bobadilla (Augsburg/Unsportlichkeit).

Hertha Berlin – Eintracht Frankfurt 0:0. – 60’168 Zuschauer. – Bemerkungen: Hertha mit Lustenberger (28. verwarnt) und bis 77. mit Stocker, Frankfurt mit Seferovic.

Stuttgart – Hamburger SV 2:1 (2:1). – 60’000 Zuschauer (ausverkauft). – Tore: 12. Kacar 0:1. 27. Gentner 1:1. 35. Harnik 2:1. – Bemerkungen: HSV mit Djourou, ohne Behrami (verletzt).

Freiburg – Bayern München 2:1 (1:1). – 23’900 Zuschauer (ausverkauft). – Tore: 13. Schweinsteiger 0:1. 33. Mehmedi 1:1. 89. Petersen 2:1. – Bemerkungen: Freiburg mit Bürki und bis 86. mit Mehmedi.

Schalke – Paderborn 1:0 (0:0). – 61’973 Zuschauer (ausverkauft). – Tor: 89. Hünemeier (Eigentor) 1:0. – Bemerkung: Schalke ab 57. mit Barnetta.

Mainz – Köln 2:0 (0:0). – 33’702 Zuschauer. – Tore: 47. Koo 1:0. 83. Jairo 2:0.

Resultate: Wolfsburg – Borussia Dortmund 2:1. Werder Bremen – Borussia Mönchengladbach 0:2. Bayer Leverkusen – Hoffenheim 2:0. Augsburg – Hannover 96 1:2. Hertha Berlin – Eintracht Frankfurt 0:0. VfB Stuttgart – Hamburger SV 2:1. Mainz – 1. FC Köln 2:0. SC Freiburg – Bayern München 2:1. Schalke 04 – Paderborn 1:0.

Rangliste: 1. Bayern München* 33/76. 2. Wolfsburg** 33/68. 3. Borussia Mönchengladbach** 33/66. 4. Bayer Leverkusen*** 33/61. 5. Schalke **** 33/48. 6. Augsburg 33/46. 7. Borussia Dortmund 33/43. 8. Werder Bremen 33/43. 9. Hoffenheim 33/41. 10. Mainz 33/40. 11. Eintracht Frankfurt 33/40. 12. 1. FC Köln 33/39. 13. Hertha Berlin 33/35. 14. SC Freiburg 33/34. 15. Hannover 96 33/34. 16. VfB Stuttgart 33/33. 17. Hamburger SV 33/32. 18. Paderborn 33/31.

* Meister (Champions League)

** Champions League

*** Champions-League-Qualifikation

**** Europa League

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