Syrische Oppositionelle haben auf Machthaber Baschar al-Assad ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar ausgesetzt. Die Summe erhalte, wer Assad „tot oder lebendig“ fasse, zitierte die türkische Nachrichtenagentur Anadolu einen Kommandanten der Freien Syrischen Armee (FSA).
Das Geld werde von oppositionellen syrischen Geschäftsleuten gezahlt. Um wen es sich bei den Geldgebern handle, werde aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben. Gemäss der von Deserteuren gegründeten FSA soll die Belohnung die Mitglieder der Führung dazu bewegen, Assad zu ergreifen oder zu töten.
Der internationale Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi versucht unterdessen weiterhin, ein Ende des Blutvergiessens zu erwirken. Offenbar sprach er deswegen auch mit den Kommandanten der FSA: Der Algerier habe eine Videokonferenz mit den Anführern der Deserteure in Syrien abgehalten, sagten Aktivisten.
Brahimi habe für einen Waffenstillstand geworben und erklärt, die syrische Führung sei bereit zum Dialog. Der FSA-Kommandant in Aleppo, Oberst Abdel Dschabar al-Akaidi, habe jedoch erwidert: „Es gibt keinen Dialog mit Verbrechern.“
Der Sondergesandte war in der Nacht auf Dienstag von Kairo in die Türkei geflogen, wo er ein syrisches Flüchtlingslager besucht hatte. Die Türkei hat bislang mehr als 80’000 Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Es war nicht klar, ob Brahimi in der Grenzprovinz Hatay auch mit Angehörigen der syrischen Opposition zusammenkam.
Erstes Treffen ohne Ergebnis
Brahimi setzt bei seinen Bemühungen um eine Beilegung des Konflikts stärker als sein Vorgänger Kofi Annan auf eine enge Kooperation mit Regionalmächten. In Kairo waren am Montag erstmals die Aussenminister Ägyptens, der Türkei und des Iran zu Beratungen über den Konflikt in Syrien zusammengekommen.
Saudi-Arabien, das als viertes Land an der von Ägyptens Präsident Mohammed Mursi angeregten Kontaktgruppe teilnehmen sollte, war nicht vertreten.
Das Treffen endete schliesslich ohne Ergebnis. In der Gegenwart Brahimis beschlossen die drei anwesenden Länder lediglich, die Gespräche fortzusetzen. Während die Türkei, Ägypten und Saudi-Arabien den Rücktritt Assads fordern, steht der Iran weiter zum syrischen Machthaber. Teheran schlug bei dem Treffen vor, regionale Beobachter nach Syrien zu entsenden.