Die Schweiz und Indien wollen die Gespräche über ein Freihandelsabkommen Ende Woche wieder aufnehmen. Bundespräsident Johann Schneider-Ammann beriet das Thema am Montag in Genf mit dem indischen Premierminister Narenda Modi.
«Wir haben eine sehr gute Grundlage geschaffen für die kommenden Tage und Monate», sagte Schneider-Ammann zu Beginn eines Treffens mit Modi sowie rund zwanzig Schweizer Wirtschaftsvertretern. Er hatte sich zuvor während einer Stunde mit dem indischen Ministerpräsidenten unterhalten. Im Zentrum standen vor allem Energie- und Wirtschaftsthemen.
Die Staatssekretärin für Wirtschaft, Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, welche die Roundtable-Gespräche moderierte, wird Ende Woche nach New Delhi reisen. Dieser Besuch «soll das Mittel zum Neustart» der Gespräche über den Freihandel sein, wie Schneider-Ammann betonte. Der Staatssekretär für internationale Finanzfragen, Jacques Watteville, sollte nächste Woche folgen.
Unter den Teilnehmern der Roundtable-Gespräche waren der Präsident der Schweizer Bankiervereinigung (SBVg), Patrick Odier, sowie jener der Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie, Jean-Daniel Pasche. Weiter beteiligten sich der Präsident des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse, Heinz Karrer, sowie Nestlé-Chef Paul Bulcke.
Der Nahrungsmittelmulti Nestlé war in Indien mit einem Skandal konfrontiert und musste Maggi Instant-Nudeln aus dem Handel nehmen. Zwar erholte sich der Markt schneller als erwartet, aber das Geschäft in Indien bremste das Wachstum.
Geistiges Eigentum schützen
Modi war in Genf zwischen einer Reise nach Katar und in die USA, wo er vor dem Kongress sprechen wird. Für die Schweiz muss ein mögliches Freihandelsabkommen Bestimmungen über den Schutz des geistigen Eigentums enthalten. Das war ein Wunsch der Schweizer Pharmaindustrie bei den früheren Verhandlungen 2013, die seither blockiert sind.
Seit dem Amtsantritt Modis verstärkte sich das Interesse Indiens für ein Abkommen im Rahmen der EFTA. Am Montag beriet Schneider-Ammann mit dem indischen Premierminister auch die Zusammenarbeit beider Länder in internationalen Gremien sowie Sicherheitsfragen.