Westliche und arabische Staaten haben der syrischen Opposition im Kampf gegen Präsident Baschar al-Assad mehr politische und materielle Hilfe zugesagt. Ob damit auch eine militärische Unterstützung der Rebellen gemeint ist, ging aus der Erklärung der „Freunde Syriens“ nicht hervor.
Zugleich forderten die Staaten bei ihrem Treffen am Donnerstag in Rom andere Länder auf, Waffenlieferungen an Assad sofort zu stoppen. „Das Regime muss das rücksichtslose Bombardement bewohnter Gebiete sofort beenden, das ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt und nicht ungestraft bleiben darf.“
In der Erklärung bezeichneten die Staaten das Oppositionsbündnis Syrische Nationale Koalition als einzig legitime Vertretung des syrischen Volkes.
USA liefern direkt an Rebellen
US-Aussenminister John Kerry sagte nach dem Treffen, sein Land werde Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter erstmals direkt an die Rebellen liefern. Zudem würden die USA der Opposition zusätzlich 60 Millionen Dollar zur Verfügung stellen, um für Sicherheit zu sorgen. Dies sei eine Verdopplung der finanziellen Hilfe.
Seit Beginn des Aufstands in Syrien vor zwei Jahren sind nach UN-Schätzungen bis zu 70’000 Menschen getötet worden. Mehr als 800’000 Syrer sind auf der Flucht. Assad bezeichnet die Rebellen als Terroristen und lehnt einen Rücktritt ab.
Hollande appelliert an Putin
Zuvor hatte der französische Präsident François Hollande Russland zu einer schärferen Position gegenüber der Führung in Damaskus aufgefordert. Russlands Haltung spiele eine entscheidende Rolle dabei, wie schnell es in Syrien Frieden geben werde.
Das sagte Hollande am Donnerstag in Moskau vor einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Er wolle bei den Gesprächen Putin davon überzeugen, dass der syrische Präsident Assad zurücktreten müsse, sagte Hollande dem russischen Radiosender Echo Moskwy. Moskau ist ein enger Partner von Damaskus.
Er begrüsse, dass Russland die syrische Opposition als einflussreiche Kraft anerkenne, sagte Hollande. Ebenso wie Putin lehne er eine militärische Lösung des Konflikts aber ab.
Dies sei einer der Gründe dafür, dass Frankreich keine Waffen nach Syrien liefere. „Frankreich hält Wort. Es gibt ein Embargo, das Europa verhängt hat“, sagte der Staatschef in Moskau.