Fribourg gleicht Serie aus

Das ungewöhnliche „Auswärts-Gesetz“ bleibt auch im vierten Spiel zwischen Lugano und Fribourg gewahrt. Gottéron gleicht durch ein verdientes 2:0 in der Resega auf 2:2 aus.

Fribourgs 1:0-Torschütze Hasani (zweiter von rechts) wird gefeiert (Bild: sda)

Das ungewöhnliche „Auswärts-Gesetz“ bleibt auch im vierten Spiel zwischen Lugano und Fribourg gewahrt. Gottéron gleicht durch ein verdientes 2:0 in der Resega auf 2:2 aus.

Lugano tut vielleicht gut daran, bei der Liga zu beantragen, das nächste Heimspiel gegen Fribourg-Gottéron am Dienstag in der Turrita auszutragen, dem Stadion des Erstligisten Bellinzona. Denn aus Tessiner Sicht ist es nicht nur beängstigend, zweimal einen „Breakvorsprung“ aus der Hand gegeben zu haben, sondern noch viel mehr, wie die Heimbilanz generell aussieht. Freiburg kam in diesem Jahr viermal in die Resega und weist eine allessagende Bilanz von 12:0 Punkten und 13:4 Toren auf.

In der erneut in Höchsttempo gespielten Startphase hatte Lugano ein leichtes Chancenplus, die womöglich den Heimkomplex lösende Führung wollte indes nicht fallen. Die klarste Chance liess Daniel Steiner aus, der solo auf Cristobal Huet loszog, sich aber vom Franzosen die Scheibe wegspitzeln liess (14.). 55 Sekunden vor Drittelsende traf dann Simon Gamache zur Führung, es war das erste Mal überhaupt, dass Gottéron den ersten Treffer erzielte.

In der 23. Minute doppelte Pavel Rosa nach, technisch perfekt verlud der Tscheche Benjamin Conz mit der Backhand zwischen den Beinen hindurch. Rosa brachte dem Spiel der „Drachen“ viele neue Offensivimpulse und führte sich nach einer verletzungsbedingten Pause von 16 Partien sofort wieder bestens ein. Auch bei Lugano zählte ein „Rückkehrer“ zu den Aktivposten. Steve Hirschi verlieh der Abwehr nach eineinhalb Monaten Pause sofort wieder Ruhe und scheute sich auch nicht vor kernigen Checks und Distanzschüssen, einzig die Réussite fehlte ihm.

Falls Lugano die Serie gewinnen will, gibt es für die Spieler von Larry Huras nur ein Rezept: Sie müssen in jeder freien Sekunde das Powerplay trainieren. Das Überzahlspiel, notabene in der Regular Season das ligaweit stärkste, ist praktisch inexistent, nach vier Partien steht kein einziges Powerplaytor zu Buche. Offenkundig zutage trat die Ratlosigkeit während 35 Sekunden doppelter Unterzahl, wo sich die drei Freiburger nicht einmal besonders anstrengen mussten, um kein Tor zu kassieren. Besonderer Steigerungsbedarf diesbezüglich herrscht bei Petteri Nummelin, der (angeschlagene?) finnische Offensivverteidiger ist derzeit von seiner überragenden Form des Späterbstes um Längen entfernt und mehrheitlich mit sich selber beschäftigt.

Freiburg verdiente sich den Sieg mit taktisch starkem Playoff-Hockey, das sie konsequent bis in die Schlusssekunden spielten. Aus einer sicheren Defensive heraus operierend, waren sich die Mannen von Hans Kossmann nicht zu schade, sich bei Bedarf in ein Icing zu flüchten. Umgekehrt nützten sie ihre Schnelligkeit beim Umschalten von Defensive auf Offensive immer wieder aus und gingen mit vier Linien ein hohes Tempo.

Lugano – Fribourg-Gottéron 0:2 (0:1,0:1, 0:0).

Resega. – 5358 Zuschauer. – SR Koch/Kurmann, Kaderli/Wüst. – Tore: 20.(19:05) Gamache (Dubé, Heins) 0:1. 23. Rosa (Collenberg, Gamache) 0:2. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Lugano, 4mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. – PostFinance-Topskorer: Bednar; Sprunger.

Lugano: Conz; Hirschi, Hendry; Ulmer, Julien Vauclair; Nummelin, Blatter; Schlumpf, Kienzle; Murray, McLean, Domenichelli; Bednar, Romy, Sannitz; Jörg, Conne, Reuille; Steiner, Kamber, Profico.

Fribourg-Gottéron: Huet; Heins, Birbaum; Barinka, Löffel; NGoy, Abplanalp; Gerber, Collenberg; Hasani, Dubé, Gamache; Sprunger, Bykow,Plüss; Rosa, Jeannin, Knöpfli; Cadieux, Brügger, Tristan Vauclair.

Bemerkungen: Lugano ohne Niedermayer, Rintanen, Kostner, Simion (alle verletzt) und Nodari, Burki (überzählig), Fribourg ohne Botter (verletzt) und Afanasenkow (überzählig). 35. Pfostenschuss Jeannin. 58:19 Timeout Lugano. Lugano ab 58:10 ohne Goalie.

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