Fribourg vor schwieriger Aufgabe gegen Titelverteidiger

Fribourg-Gottéron bestreitet um 19.00 Uhr bei Titelverteidiger Frölunda Göteborg das Halbfinal-Hinspiel in der Champions Hockey League. Der NLA-Letzte steht vor einer Herkulesaufgabe.

Fribourg-Gottéron bestreitet um 19.00 Uhr bei Titelverteidiger Frölunda Göteborg das Halbfinal-Hinspiel in der Champions Hockey League. Der NLA-Letzte steht vor einer Herkulesaufgabe.

Für Fribourg steht der europäische Grosserfolg mit dem Vorstoss in die Halbfinals in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen in der heimischen Meisterschaft. Aus 36 NLA-Spielen resultierten bislang nur neun Siege in der regulären Spielzeit, in der Champions League verlor Gottéron in zehn Partien bloss einmal – mit 1:3 im unbedeutenden letzten Gruppenspiel beim DEL-Klub München. Trotz anhaltender Baisse in der Liga wollen die Freiburger in Schweden an die guten Europacup-Leistungen von dieser Saison anknüpfen.

Mit Frölunda wartet im Halbfinal ein europäisches Schwergewicht auf das Team von Larry Huras. Der kanadische Trainer kennt das schwedische Eishockey und den Halbfinal-Gegner von seiner Zeit bei MoDo Örnsköldsvik. Dort war er Mitte der vergangenen Saison nach nur 15 Meisterschaftsspielen entlassen worden, ehe er vor dreieinhalb Monaten bei Gottéron einen Vertrag bis Saisonende unterschrieb.

Im Gegensatz zu den Freiburgern läuft es Frölunda auch in der heimischen Liga wunschgemäss. Das Team aus Göteborg gewann alle drei Spiele seit dem Jahreswechsel und führt die Tabelle nach zwei Dritteln der Meisterschaft unangefochten an. Der eingeschlagene Weg zur erfolgreichen Titelvereidigung stimmt.

Als Frölunda 2005 den dritten von bisher vier Meistertiteln gewann, stand mit Martin Plüss auch ein Schweizer im Kader. Mittlerweile sind die «Indians» in Europa zu einer absoluten Topadresse geworden. Seit dem Relaunch der Champions Hockey League vor zwei Jahren haben sie beide Male das Endspiel erreicht. Auf dem Weg zu ihrem Triumph im Vorjahr räumten sie im Halbfinal auch den HC Davos mit dem Gesamtskore von 6:1 aus dem Weg. Bereits nach dem Hinspiel (0:5) waren für die Bündner damals die Chancen aufs Weiterkommen auf ein Minimum gesunken.

Ein ähnliches Szenario möchte Fribourg beim Gastspiel in Göteborg unbedingt verhindern. Auch wenn es bei Gottéron mit den beiden Heimsiegen gegen Kloten (4:2) und Biel (4:2) nach dem Jahreswechsel zuletzt wieder etwas aufwärts ging, missglückte die Hauptprobe für das Halbfinal-Hinspiel am Samstag gründlich. Besonders verärgert zeigte sich Trainer Larry Huras nach der 2:4-Niederlage in Biel über die Einstellung einiger seiner Akteure. «Zwei, drei Spieler waren nach den letzten beiden Siegen schon wieder etwas selbstzufrieden, und so etwas können wir uns nicht erlauben», sprach Huras Klartext.

Auch Yannick Rathgeb bemängelte, dass «der letzte Wille» gefehlt habe. Der Nationalverteidiger, mit 5 Toren und 7 Assists aktuell der beste Skorer in der Champions Hockey League, wird gegen die starke Offensive der Schweden besonders gefordert sein. Zuletzt liess Frölunda dem Ligakonkurrenten Linköping (Gesamtskore: 9:2) im Viertelfinal und den Eisbären Berlin (10:2) im Achtelfinal keine Chance. Zeigt Fribourg in Göteborg jedoch sein Gesicht aus den bisherigen Auftritten in der Champions League, wo es nur 1,5 Gegentore pro Spiel kassiert hat, steht dem Freiburger Publikum in einer Woche ein spannendes Rückspiel bevor.

Allerdings müssen die Westschweiz in der Offensive einen gewichtigen Ausfall verkraften. Andrej Bykow, in der NLA mit neun Toren und 20 Assists aktuell der drittbeste Skorer im Team, trat die Reise nach Schweden nicht an. Der Topstürmer erlitt am Samstag bei einem Bandencheck des Bieler Verteidigers Marco Maurer eine Gehirnerschütterung und fällt auf unbestimmte Zeit aus.

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