Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf hält am neu gewählten Finma-Verwaltungsrat Bruno Frick fest – trotz eines laufenden Strafverfahrens gegen Frick. Für sie wie auch für die Finanzmarktaufsicht (Finma) erfüllt er die Anforderungen für das Amt nach wie vor.
Dies ergaben verschiedene Gespräche zwischen Widmer-Schlumpf, Finma-Verwaltungsratspräsidentin Anne Héritier-Lachat und Frick. «Diese Gespräche haben ergeben, dass es aus heutiger Sicht keine Veranlassung gibt, auf die Beurteilung, wie sie vor der Wahl von Bruno Frick erfolgte, zurückzukommen», sagte EFD-Sprecher Roland Meier der Nachrichtenagentur sda.
In einer schriftlichen Stellungnahme erinnert das EFD an das umfassende Prüfverfahren zur Wahl Fricks. Dieser sei vom Dachverband der Selbstregulierungsorganisationen (SRO) zur Wahl in den Finma-Verwaltungsrat vorgeschlagen worden. Anschliessend sei Frick vom EFD eingehend befragt und angehört worden.
Dabei habe das Departement auch die Dienste einer externen Personalrekrutierungsfirma in Anspruch genommen. Schliesslich sei die Kandidatur Frick dem Nominationsausschuss der Finma zur Begutachtung unterbreitet worden.
Amtsantritt «wie geplant» Anfang August
Das umfassende Prüfverfahren vor der Wahl habe ergeben, dass Bruno Frick sowohl hinsichtlich Fachkompetenz als auch in Bezug auf allfällige Interessenkollisionen das Anforderungsprofil für ein Mitglied des Finma-Verwaltungsrates vollumfänglich erfülle, schreibt das EFD.
«An dieser Beurteilung hat sich nach den jüngsten Abklärungen nichts geändert. Sowohl das EFD als auch die Finma haben aus heutiger Sicht keine Veranlassung, die damalige Beurteilung in Frage zu stellen.» Frick werde sein neues Amt als Verwaltungsrat der Finma wie geplant am 1. August 2013 antreten.
Am Sonntag war bekannt geworden, dass gegen den ehemaligen Schwyzer CVP-Ständerat ein Strafverfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung läuft. Weder der Bundesrat noch Frick selber hatten davon bei der Wahl Fricks in den Finma-Verwaltungsrat Ende Juni gewusst.