Friedensnobelpreis geht an Chemiewaffenkontrolleure

Der Friedensnobelpreis 2013 geht an die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) mit Sitz in Den Haag. Das gab der Chef des norwegischen Nobelkomitees, Thorbjörn Jagland, in Oslo bekannt. Der Preis ist mit 8 Millionen Kronen dotiert, umgerechnet rund 1,1 Millionen Franken.

Der Hauptsitz der Chemiewaffen-Kontrolleure in Den Haag (Bild: sda)

Der Friedensnobelpreis 2013 geht an die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) mit Sitz in Den Haag. Das gab der Chef des norwegischen Nobelkomitees, Thorbjörn Jagland, in Oslo bekannt. Der Preis ist mit 8 Millionen Kronen dotiert, umgerechnet rund 1,1 Millionen Franken.

Die OPCW ist für die Umsetzung der Chemiewaffenkonvention von 1997 zuständig. Sie hat bislang 189 Mitgliedsstaaten – Syrien soll am kommenden Montag 190. Mitglied werden. Zurzeit sind Chemiewaffenkontrolleure in dem Land unterwegs, um Chemiewaffen-Lager aufzusuchen und die Vernichtung der Waffen einzuleiten.

Der OPCW-Generaldirektor wertete die Zuerkennung des Friedensnobelpreises als «extrem wichtige» Stütze für seine Mitarbeiter bei ihrem Einsatz in Syrien gewertet. «Ich fühle mich sehr geehrt», sagte Ahmet Üzümcü am Freitag im norwegischen Radio.

Er betrachte den Preis als eine Bestätigung für den Beitrag, den seine Organisation in den vergangenen 16 Jahren zum Frieden geleistet habe. «Ich sehe ihn auch als eine Anerkennung der Bemühungen unserer Mitarbeiter, die jetzt in Syrien sind, und die sehr mutige Anstrengungen unternehmen, um ihre Aufgabe zu erfüllen.»

Signal nach Syrien

Die UNO wertete die Verleihung des Preises an die OPCW als gutes Zeichen. Alles, was dem Einsatz in Syrien helfen könne, sei zu begrüssen, erklärte eine Sprecherin in Genf. Die Auszeichnung werfe zudem ein Licht auf die Gefahren, die sich den Inspektoren bei ihrer Mission im Bürgerkriegsland stellen würden. Die Sprecherin stellte gleichzeitig klar, dass die OPCW keine UNO-Organisation ist.

Als eine grosse Favoritin für den Preis hatte in diesem Jahr unter anderem die 16 Jahre alte Malala gegolten, die sich in ihrer Heimat Pakistan gegen die Taliban für das Recht von Frauen und Mädchen auf Bildung einsetzt, unter anderem als Bloggerin. Mehrere Politiker hatten sich für eine Preisverleihung an das Mädchen stark gemacht.

Sie selbst hatte sich aber bescheiden gegeben: «Das wäre eine grosse, grosse Ehre für mich. Ich glaube aber nicht, dass ich diesen Preis verdient habe. Bis dahin müsste ich noch viel mehr arbeiten.»

Der Friedensnobelpreis ist der einzige der Nobelpreise, der nicht in Stockholm, sondern vom norwegischen Nobelkomitee in Oslo vergeben wird. Feierlich überreicht wird der Preis am 10. Dezember, dem Todestag seines Stifters Alfred Nobel, in Oslo.

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