Die jahrelang vom Militär in Burma unter Hausarrest eingesperrte Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat am Mittwoch erstmals an einer Militärparade teilgenommen. Suu Kyi sass als Ehrengast in der ersten Reihe neben einem Generalmajor.
Manche Burmesen betrachten ihren Schulterschluss mit den einstigen Drangsalierern mit Argwohn. Suu Kyi kam 2010 frei, wenige Monate, bevor die Militärjunta sich von einer zivilen Regierung unter Führung von Ex-Generälen ablösen liess. Suu Kyis Vater war General Aung, der 1947 ermordete Armeegründer und Nationalheld.
Das Militär werde eine wichtige Rolle im Land behalten, um die nationale Einheit zu gewährleisten, sagte Oberbefehlshaber Min Aung Hlaing. Das Land wurde vergangene Woche von blutigen Unruhen zwischen Buddhisten und Muslimen erschüttert.
Wahrscheinlich kamen mehr als 40 Menschen ums Leben. Die Regierung verhängte in einer Region in Zentralburma den Ausnahmezustand und beauftragte die Armee, die Ordnung wieder herzustellen.
Die Parade mit 6300 Soldaten, Kampfjets, Panzern und Artillerie fand in der Hauptstadt Naypidaw rund 300 Kilometer nördlich der Hafenstadt Rangun statt. Wie seit 67 Jahren ehrt das Land damit die Widerstandskämpfer gegen die japanische Besatzung.