Friedliche Demonstration gegen Polizeieinsatz

Vier Wochen nachdem es bei einer unbewilligten «Tanz dich frei»-Demonstration in Winterthur zu Ausschreitungen zwischen Teilnehmenden und Polizei gekommen war, haben am Samstag rund hundert Personen für mehr Freiräume in der Stadt demonstriert. Dieses Mal friedlich.

Polizei bei "Tanz dich frei"-Demo am Bahnhof Winterthur (Archiv) (Bild: sda)

Vier Wochen nachdem es bei einer unbewilligten «Tanz dich frei»-Demonstration in Winterthur zu Ausschreitungen zwischen Teilnehmenden und Polizei gekommen war, haben am Samstag rund hundert Personen für mehr Freiräume in der Stadt demonstriert. Dieses Mal friedlich.

Mit Transparenten und Musik trugen die Demonstrierenden ihr Anliegen lautstark auf die Strasse. Zu der Demonstration hatten anonyme Veranstalter im Internet aufgerufen. Am 21. September habe man tanzend versucht auf die Stadtentwicklung aufmerksam zu machen, die Stadt dulde aber offensichtlich keine Kritik. «Wir lassen uns nicht mundtot machen», hiess es in dem Aufruf.

Die Teilnehmer hielten sich zunächst rund zwei Stunden am Oberen Graben auf und zogen dann durch die Stadt, wie Polizeisprecherin Bianca Lussy sagte. Die Polizei habe die Demonstration beobachtet. Absperrungen oder ein sichtbares Grossaufgebot gab es nicht.

Demonstration gegen Polizeieinsatz

An der Kundgebung vor vier Wochen wurden 93 Personen verhaftet und 11 verletzt. Ein Polizist erlitt wegen einer Knallpetarde auf einem Ohr einen totalen Hörverlust.

Eine 19-jährige Demonstrantin wurde von einem Gummigeschoss am Auge getroffen und musste operiert werden. Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland hat Vorermittlungen in Auftrag gegeben, um die Umstände abzuklären, die zu der Verletzung geführt haben.

Gegen den Polizeieinsatz vom 21. September gingen vor einer Woche einige hundert Personen in Winterthur auf die Strasse. Bei der bewilligten Demonstration unter dem Motto «Freiräume statt Albträume» forderten sie den Rücktritt von Polizeivorsteherin Barbara Günthard-Maier (FDP) und Polizeikommandant Fritz Lehmann.

Nächster Artikel