Die Vorbereitungszeit dauerte etwas länger als geplant: Aber jetzt zu Hochsommerbeginn, genauer heute Mittwoch (3. Juli), 17.00 Uhr, öffnet das neue Café «Frühling» an der Ecke Klybeck-, Oetlingerstrasse seine Tore.
Der schön-gemusterte Steinboden muss noch geschruppt werden, auch die grossen Fensterfronten tragen noch die Spuren der abschliessenden Bau- und Einrichtungsarbeiten. Dass der Betrieb aber bald schon in seine Aktivphase übergeht, davon zeugt unter anderem das alchemistisch anmutendende Instrument auf dem Tresen. «Es handelt sich um ein Cold-Drip-Gerät aus Südkorea», erklärt Benjamin Hohlmann. Stetig tröpfelt kaltes Wasser durch ein ausgeklügeltes Kaffeesiebsystem in ein bauchiges Glasgefäss. Das Resultat ist ein Kaffeeextrakt, der nie erwärmt wurde, und geschmacklich entfernt an einen – allerdings alkoholfreien – sehr herben und leicht rauchigen Whiskey erinnert.
Doch der Cold Drip ist eine, wenn auch durchaus ernst gemeinte Spielerei in den Räumlichkeiten an der Ecke Klybeck-/Oetlingerstrasse, in denen einst Herrenmode feilgeboten wurde. In erster Linie ist es ein neues Café, das heute Mittwoch, 3. Juli, 17.00 Uhr, seine Türen öffnen wird. Wirtin des Kaffeehauses, das trotz der Eröffnung im Hochsommer den Namen «Frühling» trägt, ist Nadia Funes. Hohlmann ist Gastronomieverantwortlicher im Untrernehmen Mitte sowie Kaffeetrainer. Und er hat als Mitverantwortlicher der vom selben Unternehmen geführten Kaffee-Akademie in den Räumlichkeiten nebenan am Geschäftskonzept mitgearbeitet. Ebenso wie Mitte-Unternehmer Thomas Tschopp, der den Umbau leitete.
Frühstück von früh bis spät
Im «Frühling» wird es von 7 Uhr früh bis weit in den Tag hinein Frühstück geben, mit «richtigem» Kaffee (bzw. Espresso, Cappuchino etc.), der durchaus auch mit warmen Wasser zubereitet wird. Weiter sind Sandwiches im Angebot, und zur Mittagszeit gibt’s überdies Suppe von der Basler Suppenbar So-up, die damit im Kleinbasel ihre erste kleine Aussenstation eröffnet. Und auch wer ein Bier oder ein Glas Wein möchte, muss nicht in das Kleinbasler Urlokal «Eintracht» auf der gegenüberliegenden Strassenseite ausweichen, wie die Gläser hinter dem mit Holzlamellen aus dem Sperrgut verkleideten Buffet offenbaren. Von der Terasse aus kann man den Gästen auf der anderen Seite zuprosten.
Das Konzept mit dem Ganztages-Frühstück scheint im Matthäusquartier übrigens Konjunktur zu haben. Auch im neuen Feldbergkiosk an der Ecke Feldbergstrasse/Claragraben soll die Sitte, die in Berlin zum gastronomischen Grundangebot zählt, Einzug halten. Das spricht eigentlich für einen neuen Übernamen des Unteren Kleinbasels im Sinne von «Klein Berlin» (anstelle der unpassenden Bezeichnung «Klein Istanbul»). Aber am besten bleiben wir doch beim unmissverständlichen und passenden «Kleinbasel».