Politik ist eine ernste Angelegenheit, umso erfrischender sind humorvolle Politiker. Wir haben bei den Kandidaten für das Regierungspräsidium nach einem Witz gefragt.
Ein Regierungspräsident gibt der Stadt ein Gesicht. Dieses Gesicht soll kompetent sein, eloquent, autoritär und gleichwohl sympathisch. Doch das alles entscheidende Killerkriterium, die Stapi-Eigenschaft schlechthin, ist der Humor – wie in einem Kommentar der BaZ heute zu lesen war. Darin wurde dem FDP-Anwärter Baschi Dürr Humorlosigkeit attestiert, Guy Morin hingegen als «locker und disputfreudig» bezeichnet. Wir machten den Witztest bei allen Kandidaten für das Regierungspräsidium, urteilen Sie selbst:
Elia Rediger (findet erst seinen zweiten Witz lustig, wir auch):
Der Papst kommt in den Himmel. Hungrig von der Reise erblickt er dort ein kaltes Büffet und bedient sich. Nach einem Monat, es gab immer nur kaltes Essen, wird der Papst ungeduldig und fragt Petrus, der gerade die Erdnüsschenschale frisch auffüllt, ob es denn im Himmel nie etwas Warmes zu essen gäbe. Petrus verweist den Papst weiter an Gott, da dieser für Reklamationen zuständig sei. So wird der Papst mit seiner Frage dort vorstellig. Gott antwortet ihm: «Es lohnt sich doch nicht zu kochen, nur für eine Person».
Baschi Dürr (aus dem Stegreif):
Im Kommunismus kommt einer in einen leeren Laden und fragt: «Gibt es hier keine Möbel?». Der Verkäufer antwortet: «Keine Möbel gibt es im ersten Stock, hier gibt es kein Gemüse.»
Guy Morin (die Anfrage gelangt via Mediensprecherin Melanie Imhof an Morin. Dieser ruft später zurück, um seinen Witz zu erzählen. Die abgetippte Version des mündlich erzählten Witzes geht danach noch einmal mit Kopie an Imhof zum Gegenlesen an Morin. Zeitdauer von der Anfrage bis zum abgesegneten Witz: 2.5 Stunden.):
Zwei Kiffer, nach einem gemeinsam konsumierten Joint. Sagt der eine zum anderen: «Du, ich bin so high». Antwortet der andere: «Aber Felix Baumgartner war higher». Erwidert der erste: «Aber Baumgartners Geschwindigkeitsrekord hat nicht lange gewährt. Deutschland hat ihn geschlagen, noch nie hat eine Fussballmannschaft schneller ein 4:0 vergeben.»
Lorenz Nägelin beurteilt zwar Humor als sehr wichtig – insbesondere für Führungspersonen – doch kann er sich keine Witze merken. «Witze sind ohnehin kein geeigneter Humor-Indikator», sagt er.
Wie lustig wahr!