Froome und Co. jäh gestoppt

Die 12. Etappe der Tour de France mit dem verkürzten Schlussaufstieg zum Mont Ventoux geht mit einem skandalösen Finale zu Ende.

Ein unglaubliches Bild: Chris Froome rennt ohne Velo den Berg hoch (Bild: sda)

Die 12. Etappe der Tour de France mit dem verkürzten Schlussaufstieg zum Mont Ventoux geht mit einem skandalösen Finale zu Ende.

Die Gruppe mit den Favoriten wurde kurz vor Schluss durch ein chaotisches Gewirr von Motorrädern und Fans gestoppt. Der Brite Chris Froome, der Leader in der Gesamtwertung, der sich zusammen mit dem Niederländer Bauke Mollema und dem Australier Richie Porte abgesetzt hatte, kam zu Fall und rannte zwischenzeitlich zu Fuss den Berg hoch, ehe er ein Ersatzrad erhielt.

Mollema konnte sich am schnellsten aufrappeln und die Fahrt fortsetzen. Auf ihn verlor Froome schliesslich 1:40 Minuten. Die Rennleitung gab aber hinterher bekannt, dass der Brite dennoch Leader bleibt. Sie wertete nachträglich die Abstände zum Zeitpunkt des Zwischenfalls wenige hundert Meter vor dem Ziel. Froome liegt jetzt 47 Sekunden vor seinem Landsmann Adam Yates, 56 Sekunden vor dem Holländer Bauke Mollema, und 1:01 Minuten vor dem Kolumbianer Nairo Quintana.

Etappensieger wurde der Belgier Thomas de Gendt, der aus einer Fluchtgruppe heraus erfolgreich blieb und vor seinem Landsmann Serge Pauwels gewann. Diese Spitzenfahrer blieben noch unbehelligt. De Gendt hatte seine bisher grössten Erfolge vor vier Jahren im Giro d’Italia gefeiert. Damals gewann er die Bergetappe zum Stilfersjoch und beendete die Rundfahrt als Gesamt-Dritter.

Kurz nach dem Start hatte sich die Fluchtgruppe des Tages gebildet, die maximal über 18 Minuten voraus lag und schliesslich die Schlusssteigung hinauf in Richtung Mont Ventoux mit einer Reserve von über 7 Minuten in Angriff nahm. Damit war klar, dass der Tagessieger aus dieser Ausreissergruppe kommen muss.

Wegen zu starkem Wind war schon am Vortag von der Rennleitung beschlossen worden, das Ziel am Mont Ventoux um sechs Kilometer nach unten zu verlegen, an die Baumgrenze zum Chalet Reynard, zu verlegen. Deshalb betrug die Schlusssteigung nur noch knapp 10 Kilometer.

Am Freitag folgt in der Ardèche das Einzelzeitfahren über 37,5 km, das auf einem recht welligen Parcours nach La Caverne du Pont-d’Arc führt.

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