Die frühere französische Präsidentengattin Danielle Mitterrand ist tot. Sie sei um zwei Uhr morgens im Pariser Spital Georges Pompidou gestorben, verlautete aus dem Umfeld Mitterrands und von politischen Vertretern in Frankreich.
Mitterrand war am Freitag ins Spital eingeliefert und anschliessend in ein künstliches Koma versetzt worden. Die 87-Jährige war bereits im September wegen Atemnot im Spital behandelt worden.
Danielle Mitterrand war von 1944 bis zu seinem Tod 1996 mit François Mitterrand verheiratet, der von 1981 bis 1995 Staatschef war. Bis ins hohe Alter stand ihr Name für den couragierten Einsatz für Menschenrechte: Danielle Mitterrand eckte mit ihrem humanitären Engagement oft an.
Doch die unbequeme Präsidentengattin liess sich den Mund nie verbieten und setzte sich auch nach dem Tod ihres Mannes für Flüchtlinge und Minderheiten ein. Bis zu ihrem Tod blieb sie Präsidentin der von ihr gegründeten Stiftung für Entwicklung und Menschenrechte, „France-Libertés“.
Eigensinnige „Premiere Dame“
Das Leben der eigenwilligen Kämpferin war von jungen Jahren an eng mit dem des späteren sozialistischen Präsidenten François Mitterrand verbunden. Als 17-Jährige schloss sich Danielle Mitterrand 1940 der französischen Résistance gegen die Nazi-Besatzung an – und lernte dort ihren Mann kennen.
Als Mitterrand im Mai 1981 zum bisher einzigen sozialistischen Staatschef der Fünften Republik gewählt wurde, stellte seine Frau gleich klar, dass sie nicht nur karitative Pflichtübungen als Präsidentengattin absolvieren werde. „Bloss keine Eröffnung von Chrysanthemenbällen!“ soll sie damals ausgerufen haben.
Schüchtern und eigensinnig zugleich, widersetzte sie sich oft der Staatsräson. So kam es vor, dass sie sich weigerte, ihren Mann in Länder zu begleiten, deren Regierung ihr nicht genehm waren.