Der ehemalige Präsident der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), Jakob Nüesch, ist tot. Der Mikrobiologe verstarb am vergangenen Donnerstag 83-jährig, wie seine Familie mitteilte.
Nüesch, der 1932 in Balgach SG geboren wurde, hatte 1958 an der ETH Zürich als Ingenieur-Agronom abgeschlossen und wurde zwei Jahre später zum Doktor der technischen Wissenschaften promoviert. Ab 1961 stand er im Dienste des Basler Pharmaunternehmens Ciba-Geigy, wo er 1987 zum Direktionsmitglied sowie zum Leiter des Ressorts Biotechnologie und der Pharma-Forschung aufstieg.
Bereits ab 1978 war Nüesch als Professor für Mikrobiologie an der Universität Basel tätig. Von 1990 bis 1997 hatte er das Amt des Präsidenten der ETH Zürich inne. 1992 gehörte Nüesch einem Komitee von Forschern an, das sich für einen EWR-Beitritt engagierte. 1997 wurde er vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ins 21-köpfige Leitungsgremium aufgenommen.
1998 folgte die Wahl in die Eidg. Ethikkommission für Gentechnik im ausserhumanen Bereich. Im gleichen Jahr verlieh die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) Nüesch die Ehrendoktorwürde honoris causa als «Wissenschafter der ersten Stunde». Sie würdigte ihn für seine Offenheit gegenüber Europa und der Welt und in Anerkennung seines Respekts gegenüber der Westschweiz.