Bei den Senatswahlen in Liberia hat sich der frühere Fussballstar George Weah überraschend klar gegen den Sohn der Präsidentin des westafrikanischen Landes durchgesetzt. Der 48-jährige Weah sicherte sich im Bezirk Montserrado 78 Prozent der Stimmen.
Das geht aus dem am Samstag veröffentlichten amtlichen Endergebnis hervorging. Präsidentensohn Robert Sirleaf hingegen kam nur auf knapp 11 Prozent der 127’000 gültigen Stimmen.
Die Senatswahlen waren aus Furcht vor einer weiteren Ausbreitung der Ebola-Epidemie zwei Mal verschoben worden und fanden nun erst kurz vor Weihnachten statt.
Die Behörden hatten befürchtet, die Krankheit könnte sich bei Wahlveranstaltungen und durch Schlangen vor den Wahllokalen weiter ausbreiten. In Liberia sind bislang fast 8000 Menschen an Ebola erkrankt, fast 3400 Menschen erlagen der Seuche.
Weah, der 1995 vom Weltfussballverband FIFA zum Spieler des Jahres ernannt wurde, ist Vorsitzender des oppositionellen Kongresses für Demokratischen Wechsel. Die regierende Partei der Einheit von Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf setzte sich nur in 3 von 15 Wahlkreisen durch. Das liberianische Oberhaus hat insgesamt 30 Sitze; die Hälfte davon wird alle neun Jahre neu gewählt.
2005 hatte Weah in Libera für die Präsidentschaftswahlen kandidiert, unterlag aber der heutigen Präsidentin. Als Fussballspieler war Weah unter anderen für die Vereine AC Mailand, Paris Saint-Germain, AS Monaco und FC Chelsea aktiv.