Der ehemalige südkoreanische Demokratie-Aktivist und Präsident Kim Young Sam ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Kim hatte während der Militärherrschaft in Südkorea für die Demokratie gekämpft und wurde 1993 erster ziviler Staatschef des Landes seit 30 Jahren.
Kim sei am Sonntag um kurz nach Mitternacht (Ortszeit) verstorben, teilte der Leiter des Nationalspitals in Seoul, Oh Byung Hee mit. Demnach litt der Ex-Präsident unter einer schweren Blutinfektion und wurde vor wenigen Tagen mit hohem Fieber ins Spital eingeliefert.
Kim blieb bis 1998 Präsident. Er war bereits bei der ersten direkten Präsidentschaftswahl 1987 angetreten, doch wegen der Spaltung der Opposition zwischen den Lagern von Kim und seinem einstigen Mitstreiter Kim Dae Jung gewann der Ex-General Roh Tae Woo die Wahl.
Kim hatte wegen seiner oppositionellen Aktivitäten in den 80er Jahren zwei Mal für insgesamt zwei Jahre unter Hausarrest gestanden. Während seiner Präsidentschaft wurden zwei frühere Militärherrscher vor Gericht gestellt und wegen Hochverrats verurteilt.
Am Ende seiner Amtszeit begnadigte Kim die beiden Männer. Kims Präsidentschaft war zudem geprägt von der ersten Atomkrise zwischen Nord- und Südkorea 1994 und von der asiatischen Finanzkrise 1997/1998.