Ein führender Kommandant der prorussischen Rebellen im Osten der Ukraine ist am Sonntag bei einer Bombenexplosion getötet worden. Arseni Pawlow, besser bekannt unter seinem Kriegsnamen Motorola, starb zusammen mit einem Leibwächter bei der Explosion.
Der Sprengsatzes sei im Aufzug eines Gebäudes in Donezk detoniert, sagte ein Kämpfer der Einheit Sparta der Nachrichtenagentur AFP. Er vermutete den ukrainischen Geheimdienst oder eine rivalisierende Rebellengruppe dahinter.
Der Präsident der selbsterklärten Volksrepublik Donezk, Alexander Sachartschenko, machte die ukrainische Regierung von Präsident Petro Poroschenko verantwortlich. «Poroschenko hat die Waffenruhe gebrochen und uns den Krieg erklärt», sagte Sachartschenko.
Vor Motorola waren bereits mehrere andere Rebellenführer unter ungeklärten Umständen weit abseits der Front getötet worden. Teilweise wurden Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen der Separatisten dahinter vermutet.
Einem Bombenanschlag entgangen
So waren 2015 die Kosakenführer Pawel Dremow und Alexander Bednow alias Batman bei einem Autobombenanschlag sowie in einem Hinterhalt getötet worden. Auch der Kommandant Alexej Mosgowoi wurde in einem Hinterhalt getötet, für den die Separatisten den ukrainischen Geheimdienst verantwortlich machten. Motorola, der an wichtigen Kämpfen in Donezk, Slawiansk, Ilowaisk und Debalzewo teilgenommen hatte, war im Juni einem Bombenanschlag in Donezk entgangen.
Auch auf Sachartschenko wurde laut den Separatisten im April ein Attentat verübt, im August gab es demnach einen weiteren Versuch. Der Präsident der international nicht anerkannten Volksrepublik Luhansk, Igor Plotnizki, wurde im August bei einem Anschlag verletzt. Anschliessend wurden der Vize-Verteidigungsminister sowie ein früherer Vize-Regierungschef von Luhansk unter dem Vorwurf der Planung eines Staatsstreichs festgenommen – Letzterer beging kurz darauf angeblich Suizid in Haft.