Beim Weltcup-Finale in Aspen, Colorado, fallen noch fünf Entscheidungen. Ein «richtiger» Kampf um die noch nicht vergebenen Kristallkugeln dürfte es allerdings nur in zwei Disziplinen geben.
Spannung versprechen die Ausgangslagen in der Abfahrt der Männer und im Super-G der Frauen. Kjetil Jansrud, der die Trophäe im Super-G bereits auf sicher hat, liegt 33 Punkte vor dem Italiener Peter Fill, dem Abfahrts-Weltcupsieger des letzten Winters. Ilka Stuhec kann das finale Duell gegen die Liechtensteinerin Tina Weirather mit 15 Punkten Vorsprung in Angriff nehmen. Bei den Frauen steht die Gewinnerin zudem in der Gesamtwertung, in der Abfahrt und im Riesenslalom noch nicht fest.
378 Punkte Vorsprung
Unter normalen Umständen werden die Führenden ihren Vorteil aber nicht mehr aus der Hand geben. Dass Mikaela Shiffrin als Nachfolgerin von Lara Gut den grössten Glaspokal in Empfang nehmen wird, steht einzig rechnerisch noch nicht fest. Mit 378 Punkten Abstand auf Ilka Stuhec bei noch je einem ausstehenden Rennen in den vier Einzeldisziplinen ist ein anderes Verdikt nichts weiter als dunkelgraue Theorie.
Im Abfahrts-Klassement hat Ilka Stuhec 97 Punkte Abstand auf die zweitplatzierte Sofia Goggia. Die Prognose ist nicht allzu gewagt: Kommt die Slowenin am Mittwoch in Aspen ins Ziel, wird sie im Mini-Feld von lediglich 21 Athletinnen unter den ersten 15 klassiert sein, die beim Finale Punkte erhalten. In den bisherigen sieben Weltcup-Abfahrten des Winters hat die Weltmeisterin das Podium nur zwei Mal verpasst – als Fünfte in Zauchensee und als Siebente in Garmisch.
Platz 12 genügt
Ebenfalls deutlich in Front liegt Tessa Worley in der Sparte Riesenslalom. Die Weltmeisterin hat 80 Punkte mehr auf dem Konto als ihre erste Verfolgerin Mikaela Shiffrin. Gewinnt Shiffrin den zweiten Riesenslalom in der Heimat innert einer guten Woche, genügt der Französin Platz 12, um sich den ersten Disziplinen-Gesamtsieg im Weltcup zu sichern. Der einzige Riesenslalom in diesem Winter, den Tessa Worley nicht unter den ersten drei beendet hat, ist der von Ende Oktober beim traditionellen Prolog in Sölden. Nach Rang 6 auf dem Rettenbach-Gletscher wurde sie je dreimal Erste und Zweite sowie einmal Dritte.
Bei den Männern wird Marcel Hirscher am Wochenende drei weitere Glaskugeln in Empfang nehmen können – die sechste grosse und die jeweils vierte kleine im Riesenslalom und im Slalom. In der Kombination, in der nur zwei Wettkämpfe ausgetragen wurden, heisst der Gewinner wie im letzten Winter Alexis Pinturault. Bei den Frauen geht die Auszeichnung im Slalom zum vierten Mal an Mikaela Shiffrin und in der Abfahrt zum ersten Mal an Ilka Stuhec.