Beim Absturz eines Aufklärungsflugzeuges in Malta sind fünf Franzosen ums Leben gekommen. Die Maschine zerschellte am Montagmorgen kurz nach dem Start auf dem Boden. Unter den Toten befinden sich drei Mitarbeiter des französischen Verteidigungsministeriums.
«Die sterblichen Überreste von fünf französischen Staatsangehörigen sind gefunden worden», schrieb Maltas Premierminister Joseph Muscat am Montag auf Twitter. Neben den Mitarbeitern des Ministeriums waren zwei Angestellte des Flugzeug-Eigners an Bord.
Das Flugzeug sei im Auftrag des Verteidigungsministeriums auf einer «Aufklärungsmission» der Zollbehörden im Mittelmeer gewesen, teilte Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian mit. Er kündigte eine Untersuchung des Absturzes gemeinsam mit den maltesischen Behörden an.
Nach Angaben von Maltas Regierung läuft die französische Aufklärungsmission seit fünf Monaten. Demnach sollen die Routen von Schmugglern aufgespürt werden, die zum Beispiel illegal Menschen oder Drogen nach Europa bringen.
Absturzursache unklar
Die Ursache des Absturzes blieb zunächst unklar. Maltas Regierung schloss eine Explosion an Bord des Flugzeuges vor dem Absturz aus. Sie berief sich dabei unter anderem auf Augenzeugen und Videoaufnahmen.
Demnach ging die bei der luxemburgischen Firma CAE Aviation gecharterte Maschine vom Typ Fairchild Metroliner Mark III mit der Nase voran zu Boden und ging in einem Feuerball auf. Die sterblichen Reste der getöteten Insassen seien geborgen worden.
Die Maschine war am internationalen Flughafen in Luqa gestartet und kurz darauf nahe der Startbahn abgestürzt. Das Flugzeug hätte nach einem mehrstündigen Rundflug ohne Zwischenstopp wieder auf Malta landen sollen. CAE Aviation bestätigte, dass eines seiner Aufklärungsflugzeuge betroffen sei.
Feuerwehr und Rettungsdienste sowie Kräfte des Zivilschutzes waren im Einsatz. Laut der Zeitung «Times of Malta» wurden brennende Wrackteile bis auf die Strasse ausserhalb des Flughafens zwischen den Dörfern Kirkop und Safi geschleudert. In einem von der Zeitung veröffentlichten Video war zu sehen, wie eine schwarze Rauchwolke von der Startbahn aufstieg.
Kein Frontex-Flug
Kurz nach dem Absturz gab es Spekulationen, dass es sich bei der Maschine um eine von der EU-Grenzschutzagentur Frontex genutzte gehandelt haben sollte. Eine Sprecherin dementierte dies auf Anfrage.
Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini schrieb auf Twitter, dass das Kleinflugzeug keine Verbindung zu Aktivitäten der Europäischen Union gehabt habe: «Es sind keine EU-Funktionäre von dem Flugzeugabsturz in Malta betroffen.»