Nach dem Mord an einem sechsjährigen Buben sind in Mexiko fünf Kinder festgenommen worden. Bei den Verdächtigen handelt es sich um zwei Mädchen und drei Knaben im Alter zwischen elf und 15 Jahren.
Dies teilte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Chihuahua am Montag (Ortszeit) mit. Die Leiche des Sechsjährigen war am Samstag nahe der Regionalhauptstadt Chihuahua in einem Erdloch gefunden worden, einen Tag nach der Vermisstenanzeige seiner Mutter.
Der Junge und seine mutmasslichen Mörder kannten sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus der Nachbarschaft. «Sie spielten, dann fesselten sie ihn und würgten ihn mit einem Stock im Nacken halb zu Tode», erklärte sie. Als der Kleine zu Boden gefallen sei, hätten die anderen Kinder Steine auf ihn geworfen und schliesslich ein Messer in den Rücken gestossen. Ihr kleines Opfer hätten sie dann in einem flachen Erdloch vergraben.
Verbrechen zeigt «sozialen Verfall»
Das Verbrechen zeige den «sozialen Verfall», erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Die fünf festgenommenen Kinder seien «Opfer einer extrem gewalttätigen Umwelt», sagte auch Martín Pérez von einer Nichtregierungsorganisation für Kinderrechte.
Die organisierte Kriminalität und eine mangelnde Herrschaft des Rechts seien sehr präsent. «Die Kinder spiegeln wider, was sie täglich erleben.» Der Forensiker Carlos Ochoa sagte, Fälle wie der Mord an dem Sechsjährigen markierten den «Beginn einer Generation von Psychopathen, die immer jünger werden».
Von den fünf Festgenommen sind zwei Jungen 15 Jahre alt. Ihnen droht im Fall eines Schuldspruchs eine Haftstrafe. In Chihuahua tobt seit Jahren ein Drogenkrieg zwischen rivalisierenden Banden sowie den Sicherheitskräften, bei dem tausende Menschen getötet wurden.