Einen Monat vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi sind im Süden Russlands fünf Leichen mit Schussverletzungen gefunden worden. Sie wurden am Mittwoch in vier Fahrzeugen in der Region Stawropol, rund 250 Kilometer von Sotschi entfernt, entdeckt.
Dies berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag unter Berufung auf den Geheimdienst FSB. Als die Polizei an einem der Autos eintraf, sei ein Sprengsatz explodiert, doch sei dabei niemand verletzt worden. Ein weiterer Sprengsatz konnte den Angaben zufolge entschärft werden.
In Stawropol, das in direkter Nachbarschaft zu den unruhigen Kaukasus-Republiken liegt, wurde der Ausnahmezustand verhängt. Es wurden Ermittlungen wegen Mordes eingeleitet. Informationen zur Identität der Opfer wurden zunächst nicht bekannt.
Die Spiele von Sotschi finden vom 7. bis zum 23. Februar statt, vom 7. bis zum 16. März folgen die Paralympics. Seit Dienstag gelten rund um den Badeort am Schwarzen Meer die schärfsten Sicherheitsmassnahmen in der olympischen Geschichte.
Die russischen Behörden setzen rund 37’000 Polizisten und Soldaten ein, um die Stadt am Fuss des Kaukasus zu schützen. Der Nordkaukasus ist seit dem Bürgerkrieg in Tschetschenien eine Hochburg islamistischer Rebellengruppen.
Die Sorge vor Gewalttaten war zuletzt durch zwei Selbstmordanschläge im 700 Kilometer entfernten Wolgograd gestiegen. Durch die Attentate wurden Ende Dezember 34 Menschen getötet. Russlands Staatsfeind Nummer eins, der islamistische Rebellenführer Doku Umarow, hatte im Sommer gedroht, das internationale Sportfest «mit allen Mitteln» zu verhindern.