Eineinhalb Jahre nach dem Unglück der «Costa Concordia» hat ein Richter erste Strafen wegen fahrlässiger Tötung gegen fünf Angestellte der Reederei verhängt. Vier Crew-Mitglieder und ein Manager des Kreuzfahrtunternehmens Costa Crociere erhielten Haftstrafen zwischen eineinhalb und knapp 3 Jahren.
Damit ist Kapitän Francesco Schettino der einzige, der noch angeklagt ist. Er muss sich unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung und Körperverletzung sowie Verlassens des Schiffs verantworten.
Der Krisenmanager der Reederei, Roberto Ferrarini, wurde am Samstag im italienischen Grosseto zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Er habe zunächst versucht, den Ansehensverlust seines Unternehmens zu minimieren und infolgedessen den Rettungseinsatz verzögert.
Schettinos Stellvertreter und erster Offizier an Bord des Kreuzfahrtschiffes, Ciro Ambrosio, erhielt eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Drei weitere Crew-Mitglieder bekamen zwischen 18 und 23 Monate Haft.
Die fünf Männer hatten ihre Schuld zugegeben, um die Strafen zu vermindern. Nach einer Einigung zwischen Anklagevertreter und Verteidigung wurden sie daher ohne Prozess verurteilt.
Bei der Haverie des Kreuzfahrtschiffes «Costa Concordia» im Januar 2012 waren 32 Menschen gestorben und über 100 verletzt worden. Das Schiff war zu nahe an die italienische Insel Giglio vor der toskanischen Küste herangefahren und gekentert.