Fünf Traditionen neu auf UNESCO-Liste der immateriellen Kulturgüter

Die UNO-Kulturorganisation UNESCO hat bei ihrer jährlichen Konferenz in Namibia fünf Traditionen neu auf die Liste der immateriellen Kulturgüter aufgenommen. Darunter ist die berühmte Spanische Hofreitschule in Wien.

Die Reitkunst und Lipizzanerzucht der Spanischen Hofreitschule in Wien ist in das Verzeichnis für das immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen worden. (Archiv) (Bild: sda)

Die UNO-Kulturorganisation UNESCO hat bei ihrer jährlichen Konferenz in Namibia fünf Traditionen neu auf die Liste der immateriellen Kulturgüter aufgenommen. Darunter ist die berühmte Spanische Hofreitschule in Wien.

Wie die UNESCO am Mittwochabend mitteilte, wird damit nicht nur die Kunst der Vorführung in der klassischen Reitschule geehrt, sondern auch die Zucht der weltberühmten Pferde, der Lipizzaner. Die seit fast 450 Jahren bestehende Einrichtung wird laut der österreichischen Regierung im Jahr von rund 300’000 Menschen besucht, die Mehrheit von ihnen kommen aus dem Ausland.

Ebenfalls aufgenommen wurde das Volksfest Surova, das in der bulgarischen Region Pernik gefeiert wird. Das Fest findet alljährlich am 13. und 14. Januar statt und dient der Begrüssung des neuen Jahrs.

Auch die Kupferschmiedekunst aus dem aserbaidschanischen Lahidj wurde aufgenommen. Im Kaukasus werden Kupferwaren oft tagtäglich beim Essen benutzt, weil ihnen positive Wirkung auf die Gesundheit zugeschrieben werden.

Neu auf der Liste sind auch Tauzieh-Rituale und -Spiele in Kambodscha, Vietnam, den Philippinen und Korea. Sie sollen guten Ernten und Wohlstand dienen. Die Reisbauern gedenken dabei auch örtlichen Göttern. Aufgenommen wurden zudem die traditionellen Gesänge und Tänze der Marimba-Musik in Kolumbien und Ecuador.

Bei der UNESCO-Konferenz in Windhoek wird in den kommenden Tagen über zahlreiche weitere Nominierungen beraten. Mehr als 500 Delegierte aus rund hundert Ländern tagen noch bis Freitag.

Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt von Kulturformen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. 391 Bräuche, Darstellungskünste, Handwerkstechniken und Naturwissen aus aller Welt sind derzeit von der UNO-Kulturorganisation als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

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