Bei einem Brandanschlag auf eine Moschee in Schweden sind am Donnerstag fünf Menschen verletzt worden. Der Sprengsatz entfachte einen Brand in dem Gotteshaus in Eskilstuna, rund 90 Kilometer westlich von Stockholm, wie ein Sprecher der örtlichen Polizei, Lars Franzell, sagte.
In der Moschee, die sich im Erdgeschoss eines Wohnhauses befindet, hielten sich laut Polizei 15 bis 20 Menschen auf.
Die Verletzten wurden den Angaben zufolge mit Rauchvergiftungen, Schnittwunden und Knochenbrüchen ins Spital gebracht. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung ein, nannte aber zunächst keine Verdächtigen.
Der Vorsitzende der Vereinigung der Muslime in Schweden, Omar Mustafa, sagte im Radiosender SR, das Land erlebe einen zunehmenden «Hass gegen Muslime».
Schweden beherbergt besonders viele Flüchtlinge. Das skandinavische Land erlebt zugleich ein Erstarken ausländerfeindlicher Kräfte: Die rechtsextremistische Partei Schwedendemokraten wurde bei der Parlamentswahl im September drittstärkste Kraft.
Anfang Dezember zwang sie die Minderheitsregierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven in die Knie: Die Rechtsextremen stimmten für den Haushaltsentwurf der konservativen Opposition, woraufhin die Regierung eine vorgezogene Neuwahl ankündigte.