Für Österreich ist die EM schon vorbei

Österreich muss schon nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Das Team von Marcel Koller verliert das letzte Gruppenspiel gegen Island mit 1:2.

Marcel Koller brachte Frankreich kein Glück (Bild: sda)

Österreich muss schon nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Das Team von Marcel Koller verliert das letzte Gruppenspiel gegen Island mit 1:2.

Österreich war mit grossen Ambitionen nach Frankreich gereist. Nicht nur in der Heimat hatten die Leistungen in der Qualifikation überzeugt. Doch in Frankreich kamen die Österreicher nie ganz so auf Touren, wie es sich Nationalcoach Marcel Koller gewünscht hätte. Das Team des Zürchers war zwar gegen Island dominant und hatte in der zweiten Halbzeit auch die eine oder andere Möglichkeit zum 2:1. Doch es sollte nicht sein. In der 94. Minute kassierte Österreich sogar noch den zweiten Gegentreffer.

Schon nach 18 Minuten geriet Österreich, das zwingend einen Sieg gebraucht hätte, in Rückstand. Ein weiter Einwurf von Islands Captain Aron Gunnarsson überraschte die Defensive der Österreicher, wovon schliesslich Jon Bödvarsson profitierte. Die Führung der Nordländer war verdient. Sie hatten fulminant begonnen und schon nach zwei Minuten durch den starken Johann Berg Gudmundsson die Latte getroffen.

Erst nach etwa einer halben Stunde übernahmen die Österreicher das Spieldiktat, und der Match nahm den Lauf, den Koller erwartet hatte. Österreich griff an und Island verteidigte. Doch ausser dem Ausgleich von Alessandro Schöpf in der 60. Minute nach einem schönen Solo gelang kein Treffer. Dabei hätte das 1:1 schon früher fallen müssen. Der Ex-Basler Aleksandar Dragovic scheiterte in der 27. Minute vom Elfmeterpunkt, nachdem David Alaba gefoult worden war. Der Schuss von Dragovic prallte vom Pfosten ab.

Österreich und Europameisterschaften scheint nicht zusammen zu passen. Bei zwei Endrunden-Teilnahmen gelangen in insgesamt sechs Partien nur zwei Tore. 2008 hatte Ivica Vastic im Gruppenspiel gegen Polen mittels Penalty für die Tor-Premiere gesorgt. Von der damaligen Mannschaft, die als Gastgeber keine Qualifikation bestreiten musste, hatte man nicht allzu viel erwartet. In diesem Jahr war das ganz anders. Alaba und Co. hatten grosse Erwartungen geweckt. Am Ende schaute nur ein Punkt und ein Tor heraus.

Während Österreich, das im Stade de France von rund 30’000 Fans unterstützt wurde, die Heimreise antritt, bekommt es Island bei seiner ersten EM-Teilnahme im Achtelfinal mit England zu tun.

Telegramm:

Island – Österreich 2:1 (1:0)

Saint-Denis. – 65’714 Zuschauer. – SR Marciniak (POL). – Tore: 18. Bödvarsson (Arnason) 1:0. 60. Schöpf (Alaba) 1:1. 94. Traustason (Elmar Bjarnason) 2:1.

Island: Halldorsson; Saevarsson, Arnason, Ragnar Sigurdsson, Skulason; Gudmundsson (86. Ingason), Gunnarsson, Gylfi Sigurdsson, Birkir Bjarnason; Bödvarsson (71. Elmar Bjarnason), Sigthorsson (80. Traustason).

Österreich: Almer; Prödl (46. Schöpf), Dragovic, Hinteregger; Klein, Baumgartlinger, Ilsanker (46. Janko), Fuchs; Alaba; Sabitzer (78. Jantscher), Arnautovic.

Bemerkungen: Island ohne Finnbogason (gesperrt). 2. Pfostenschuss Gudmundsson. 37. Dragovic schiesst Foulpenalty an den Aussenpfosten. 38. Tor von Birkir Bjarnason wegen Offside aberkannt. Verwarnungen: 36. Skulason (Foul). 52. Sigthorsson (Foul). 70. Janko (Unsportlichkeit). 78. Arnason (Foul). 82. Halldorsson (Spielverzögerung).

Resultate und Tabelle:

Island – Österreich 2:1 (1:0). Ungarn – Portugal 3:3 (1:1).

Rangliste: 1. Ungarn 3/5 (6:4). 2. Island 3/5 (4:3). 3. Portugal 3/3 (4:4). 4. Österreich 3/1 (1:4). – Ungarn, Island und Portugal im Achtelfinal.

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