Fukushima-Atomkatastrophe lässt Krebsrisiko in Umgebung steigen

Als Folge der Atomkatastrophe von Fukushima warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO vor einem erhöhten Krebs-Risiko in der Nähe der zerstörten Reaktoren im Nordosten Japans. In einem Umkreis von 20 Kilometern steige die Gefahr bei Frauen und Kindern, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, um bis zu 1,25 Prozent.

Die dreijährige Wakana Nemoto unterzieht sich einem Test der Strahlenbelastung (Archiv) (Bild: sda)

Als Folge der Atomkatastrophe von Fukushima warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO vor einem erhöhten Krebs-Risiko in der Nähe der zerstörten Reaktoren im Nordosten Japans. In einem Umkreis von 20 Kilometern steige die Gefahr bei Frauen und Kindern, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, um bis zu 1,25 Prozent.

Das schreibt die WHO in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zu den Gesundheitsfolgen des Unglücks für Japan und die übrige Welt. Auch das Risiko von Brustkrebs- und Leukämie-Erkrankungen dürfte steigen, wenngleich in geringerem Masse, heisst es in dem 166-seitigen Bericht weiter.

Ausserhalb der am stärksten verseuchten Gebiete werde dagegen nicht mit erhöhten Krebsraten gerechnet, erklärte WHO-Expertin Maria Neira.

Auch dürfte die von dem havarierten Atomkraftwerk ausgetretene Strahlendosis demnach nicht zu mehr Fehl- und Totgeburten oder Missbildungen bei Babys führen. Als Konsequenz forderte die WHO, die Risikogruppen über einen längeren Zeitraum zu beobachten und medizinisch zu begleiten.

In Folge eines heftigen Erdbebens und eines Tsunamis am 11. März 2011 hatten sich in den Reaktoren des Atomkraftwerk Fukushima Daiichi mehrere Kernschmelzen ereignet. Es war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall von Tschernobyl 1986. Die Umgebung wurde weiträumig radioaktiv verstrahlt. Bei dem Erdbeben und Tsunami kamen etwa 19’000 Menschen ums Leben.

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