Der Fussball-Weltverband hat finanziell ein schlechtes Jahr hinter sich: 2016 erwirtschaftete die FIFA einen Verlust im dreistelligen Millionenbereich.
369 Millionen Dollar (rund 371 Millionen Franken) beträgt das Defizit des Fussball-Weltverbands vom vergangenen Jahr. Die Reserven schrumpften damit auf 1,048 Milliarden Dollar. Der Verlust wurde vornehmlich der Umstellung auf ein transparenteres Bilanzverfahren (IFRS 15) und der Aufarbeitung der Altlasten der Ära des früheren Präsidenten Sepp Blatter zugeschrieben.
Allein für die Untersuchungen und Rechtsbeistand im Zuge der Skandale um den ehemaligen Präsidenten wurden 50 Millionen Dollar fällig. Zudem machte das von Blatter konzipierte FIFA-Museum in Zürich Gesamtverluste in ähnlicher Höhe. 2015 hatte die FIFA erstmals seit 14 Jahren wieder rote Zahlen geschrieben, mit einem Verlust von 53 Millionen Dollar nach dem nun angewandten Buchhaltungssystem, das die Kosten und Erträge dem Jahr zuschreibt, in dem sie tatsächlich anfallen. Auch nach der alten Berechnungsmethode wäre 2016 Verlust gemacht worden, bestätigte die FIFA, ohne dafür konkrete Zahlen nennen zu können.
Ungeachtet des Defizits und einer noch schlechteren Prognose für das laufende Jahr 2017 mit einem erwarteten Defizit von 489 Millionen Dollar hält die FIFA an ihrem Vierjahresziel fest. Am Ende des WM-Zyklus‘ 2018 will man einen Überschuss von 100 Millionen Dollar erwirtschaftet haben. Allein im Turnierjahr werden 1,097 Milliarden Dollar als Gewinn erwartet.