Wie angekündigt hat Walter Fust am Mittwochmorgen ein öffentliches Kaufangebot für den Werkzeugmaschinenhersteller Tornos vorgelegt. Der Industrieinvestor bietet 4,70 Franken für jede Aktie.
Der Verwaltungsrat von Tornos verzichtet darauf, eine Empfehlung zur Annahme oder zur Ablehnung des Angebots abzugeben. Er hält den Angebotspreis jedoch für zu tief, wie er in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht schreibt.
Nachdem Fust sein Angebot am Montag angekündigt hatte, war der Kurs der Aktie deutlich über den von ihm gebotenen Preis gestiegen. Am Dienstag ging das Papier mit einem Wert von 4,85 Franken aus dem Handel.
«Der angebotene Preis trägt dem Potenzial der Tornos nicht Rechnung», heisst es im Bericht des Verwaltungsrats. Er verweist auf die strategische Neuausrichtung, die momentan im Gang sei. Ausserdem betont er, dass das Unternehmen in einem zyklischen Umfeld tätig sei; die meisten Märkte, in denen es aktiv sei, befänden sich gegenwärtig in einer Rezession.
Fust hält gegenwärtig knapp ein Drittel der Tornos-Aktien. Nach eigenen Angaben strebt er keine Vollübernahme der Firma an, sondern möchte seine Beteiligung auf etwa 45 Prozent erhöhen.
Tornos kämpft derzeit mit grossen Problemen. Nachdem das Unternehmen mit Sitz im bernjurassischen Moutier 2011 kurzzeitig in die Gewinnzone zurückgekehrt war, tauchte es im vergangenen Jahr wieder tief in die roten Zahlen. Der Aktienkurs, der 2007 noch bei über 25 Franken gelegen hatte, rutschte auf unter 5 Franken ab.