Gämsblindheit trifft Tiere im Nationalpark hart

Im Schweizer Nationalpark ist die Gämsblindheit ausgebrochen. Während die hochansteckende Infektionserkrankung im Sommer bei den Steinböcken glimpflich ablief, beobachten die Wildhüter nun schwerere Fälle bei den Gämsen.

Die herbstliche Idylle trügt: Im Schweizer Nationalpark im Engadin quält die Gämsblindheit Steinböcke und Gämsen (Archiv). (Bild: sda)

Im Schweizer Nationalpark ist die Gämsblindheit ausgebrochen. Während die hochansteckende Infektionserkrankung im Sommer bei den Steinböcken glimpflich ablief, beobachten die Wildhüter nun schwerere Fälle bei den Gämsen.

Welche Folgen die Seuche für die Tierbestände haben wird, könne noch nicht gesagt werden, sagte Parkdirektor Heinrich Haller zu einem Bericht der Zeitung «20 Minuten». Das hänge auch von der Härte des Winters ab. Bei den Steinböcken seien die Fachleute des Nationalparks eher optimistisch, bei den Gämsen rechneten sie hingegen mit einer erhöhten Sterblichkeit.

Ein «Aderlass in den Populationen» sei nicht zu erwarten, sagte Haller. Es handle sich um eine Situation, die immer wieder auftrete. In Graubünden gäbe es alle paar Jahre Seuchenzüge der Gämsblindheit, die regelmässig auch den Nationalpark erreichen würden. Dort leben rund 300 Steinböcke und 1600 Gämsen.

Die Gämsblindheit führt zu einer Entzündung der Bindehäute und der Hornhaut. Sie kann zu einer vorübergehenden Erblindung führen oder aber auch zu einem irreversiblen Auslaufen der Augen. Die kranken Tiere sterben in der Regel nicht an der Krankheit, sondern an den Folgen der Blindheit. Oft stürzen sie im steilen Gelände ab.

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