Gäste aus Europa bleiben Schweizer Hotels im Winter in Scharen fern

In der Wintersaison ist es zu einem deutlichen Rückgang der Übernachtungen in Schweizer Hotels gekommen. Gäste aus Europa, in erster Linie aus Deutschland, bleiben der wegen der Frankenstärke teuren Schweiz in grosser Zahl fern.

Wintersportler und Touristen geniessen auf der Kleinen Scheidegg einen sonnigen Wintertag (Archiv) (Bild: sda)

In der Wintersaison ist es zu einem deutlichen Rückgang der Übernachtungen in Schweizer Hotels gekommen. Gäste aus Europa, in erster Linie aus Deutschland, bleiben der wegen der Frankenstärke teuren Schweiz in grosser Zahl fern.

Zwischen November und April verbuchte die Schweizer Hotellerie 15,2 Mio. Übernachtungen. Das sind laut den am Donnerstag veröffentlichten vorläufigen Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) 3,7 Prozent oder fast 600’000 Übernachtungen weniger als in derselben Periode des Vorjahres.

Nur im November (+0,1 Prozent) und im Februar (+1,5 Prozent) gab es leichte Zunahmen. In den anderen Monaten gab es Rückgänge zwischen 4,4 Prozent (Januar) und 8,1 Prozent (März).

Die grossen Wintersportkantone traf es deutlich. Graubünden verzeichnete einen Rückgang um 8,6 Prozent, das Wallis um 6,8 Prozent und das Berner Oberland um 6,2 Prozent. Ebenfalls stark mit minus 6 Prozent war der Effekt im Tessin. Zürich, zweitgrösster Tourismuskanton nach Graubünden, hatte ein Minus von 1 Prozent.

Schwellenländer mit Plus

Während die Schweizer für 7,1 Mio. Logiernächte sorgten, was einer Zunahme um 0,1 Prozent entspricht, mussten die Hotels bei Gästen aus dem Ausland bei 8,2 Mio. Übernachtungen einen Rückgang um 6,9 Prozent hinnehmen. Das Logiernächte-Minus für Europa beläuft sich sich auf 11 Prozent oder 736’000 Einheiten.

Ein Minus von 16 Prozent oder 388’000 Logiernächten gab es allein bei den Deutschen. Auch aus Grossbritannien (-10 Prozent), den Niederlanden (-19), Belgien (-12), Italien (-7) und Frankreich (-3,9) verbuchte die Hotellerie deutlich weniger Gäste.

Ein kräftiges Plus gab es bei den Übernachtungszahlen von Gästen aus den Schwellenländern. Asien brachte den Hoteliers 117’000 oder 14 Prozent mehr Logiernächte ein als im Vorjahr. Ins Auge stechen die Zahlen der Chinesen, die für ein Plus von 60’000 Übernachtungen oder 37 Prozent sorgten.

Auch an den Golfstaaten (+16 Prozent), Süd-Korea (+21) und Japan (+4,4) dürften die Hotels und Kurbetriebe Freude gehabt haben. Aus Brasilien kamen 6,7 Prozent mehr Gäste. Russland sorgte für ein Plus von 7 Prozent.

April schlechter

Auch im April allein kamen die bedeutenden Zuwachsraten aus Ländern ausserhalb Europas. China zeigte ein Plus von 14 Prozent, Russland gar 15 Prozent. Insgesamt verschlechterten sich aber auch im April die Zahlen deutlich. Demnach blieben viele Deutsche (-8,8 Prozent) und Briten (-9) fern.

Die Hotellerie verzeichnete 2,3 Mio. Logiernächte und damit 5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das BFS weiter bekannt gab. Bei den Schweizer Gästen hält die Statistik einen Rückgang um 7,1 Prozent fest, bei allen ausländischen Reisenden eine Abnahme um 3,5 Prozent.

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