Gefährliche Nummern, Stürze und eine kränkelnde Fürstin von Monaco: Dennoch ging der Galaabend des 37. Internationalen Zirkusfestivals mit einer prächtigen Artistenparade zu Ende.
Fürstin Charlène strahlte weit weniger als sonst: Mit blasser und ernster Miene sass die 34-Jährige in der Loge. Erst nach der Pause der vierstündigen Veranstaltung am Dienstagabend wirkte Charlène entspannter und fieberte bei den gefährlichen Nummern hoch unter dem Zirkuszelt mit.
Eine Akrobatin brach sich auf dem russischen Barren den Fuss und die Chinesen zeigten eine Nummer, die ins Guinnessbuch der Rekorde eingegangen ist.
Die Fürstenloge war dieses Mal leerer als sonst. Prinzessin Caroline ist seit einigen Jahren schon nicht mehr zu sehen, ebenso wie ihre Tochter Charlotte Casiraghi und ihr Sohn Andrea Casiraghi, der bald Nachwuchs erwartet. Die Fürstenfamilie trat in kleinem Kreis auf. Neben Charlène sass Fürst Albert, sichtlich gut gelaunt, Stéphanie und ihre Tochter Pauline.
Schwarz und Pailletten
Bei der festlichen Abendgarderobe schien man sich abgesprochen zu haben. High Heels und das „Kleine Schwarze“ waren angesagt, mal mit mal ohne Pailletten, und einem tief ausgeschnittenen Rückendekolleté für die 18-jährige Pauline.
Charlène, die zu Beginn der Veranstaltung heftig hustete, behielt bis zur Pause ihren dunklen Mantel an. Erst als sie die Silber-Trophäe an Jean-François Pignon für seine magische Pferdedressur ohne Zaum und Sattel überreichte, konnten die Zuschauer die Fürstin in ihrem Galaoutfit bewundern.
In einem weich fallenden schwarzen Paillettenkleid auf extrem hohen Stöckelschuhen wirkte sie schlanker denn je, aber auch gebrechlicher.
Auszeichnungen
In Monaco konkurrieren jährlich die besten Zirkusnummern aus der ganzen Welt um die viel begehrten Clowns. Seit der Eröffnung am vergangenen Donnerstag gaben 150 Artisten aus 20 Ländern ihr Bestes und fieberten auf den Galaabend hin, bei dem die Oscars der Zirkuswelt vergeben werden.
Zu den glücklichen Gewinnern der Siegertrophäe gehörte eine Akrobatentruppe aus Peking mit ihren unzähligen Artisten, die kreuz und quer durch ferngesteuerte Reifen sprangen. Bei dem Sprung durch einen Reifen in 4 Meter Höhe hielt das Publikum den Atem an. Das Kunststück klappte erst beim dritten Anlauf. Die Leistung soll laut Festivalankündigung bereits ihren Platz im „Guinnessbuch der Rekorde“ gefunden haben.
Der zweite Goldene Clown ging an das Handstand-Duo Shcherbak & Popov. Die beiden Artisten gewannen mit atemberaubenden Sprüngen, Hebefiguren und Saltos von scheinbar spielerischer Leichtigkeit die Gunst des Publikums und des Fürstenpaars.
Mit Ovationen würdigten Charlène und Albert die beiden Ukrainer ebenso wie die russischen Akrobaten der Truppe Grechushkin. Bei dem Versuch eines vierfachen gefährlichen Sprungs auf dem russischen Barren brach sich die Künstlerin Elena den Fuss. Den Silbernen Clown holte sie sich dennoch ab: mit einem Gipsbein und gestützt von ihren männlichen Kollegen.