Bei einem Mindestlohn im Gastgewerbe von 4000 Franken im Monat, wie es die Mindestlohn-Initiative der Gewerkschaften verlangt, befürchtet GastroSuisse-Präsident Klaus Künzli ein «Beizen-Sterben». Vor allem kleinere Betriebe hätten es laut Künzli schwer.
«Unzählige, vor allem klassische Gastronomiebetriebe, die heute schon Mühe haben und ganz knapp über die Runden kommen, müssten dichtmachen», sagte Künzli, der Präsident des Verbandes für Hotellerie und Restauration, in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Das könne zu mehr Arbeitslosigkeit führen.
Würden die Restaurants und Bars die höheren Lohnkosten auf die Preise schlagen, könnten die Gäste wegbleiben, sagte Künzli. Auch Rationalisierungen oder Auslagerungen seien im Gastgewerbe kaum möglich. Künzli verteidigt den heutigen Gesamtarbeitsvertrag im Gastgewerbe. Dieser sei gut, sonst hätten ihn die Gewerkschaften nicht unterzeichnet, sagte er.
Das Gastgewerbe wäre – wie die Baubranche – bei einer Annahme der Gewerkschaftsinitiative stark betroffen. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) argumentiert, dass das Gastgewerbe schon weit drastischere Lohnerhöhungen geschultert habe.
Der tiefste Mindestlohn von monatlich 2350 Franken im Jahr 1998 sei innert weniger Jahren auf 3400 Franken angehoben worden – ohne dass die Arbeitslosigkeit in der Branche zugenommen habe, heisst es im Argumentarium der Initianten. Über die Mindestlohn-Initiative wird am 18. Mai abgestimmt.