Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat dem britischen Militär für die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen vor 70 Jahren gedankt. Das Lager im heutigen Niedersachsen war vor 70 Jahren befreit worden.
«Die britischen Soldaten waren Botschafter einer demokratischen Kultur, die nicht auf Rache am Feind bedacht war, sondern dem Recht und der Menschenwürde auch in Deutschland wieder zu neuer Geltung verhelfen sollte», sagte Gauck am Sonntag bei einer zentralen Gedenkfeier zur Befreiung des Lagers. An der Feier nahmen auch zahlreiche Überlebende von Bergen-Belsen teil.
Gauck sagte, die Deutschen hätten zwischen 1933 und 1945 in ganz Europa eine «unermessliche Schuld» auf sich geladen. Orte wie Bergen-Belsen, Buchenwald oder Dachau seien Symbole dieses Abgrundes.
«Sie stehen für die unermessliche politische, moralische, kulturelle und humanitäre Katastrophe, in die das ‚Dritte Reich‘ der Deutschen das Land und die Menschen in ihm geführt hatte.»
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil warnte davor, die Verbrechen der Nationalsozialisten zu vergessen. «Mord verjährt nicht, Massenmord und Völkermord erst recht nicht», sagte der SPD-Politiker.
Gerade in Deutschland müsse mit aller Entschlossenheit gegen jedes Anzeichen von Rassismus, Ausländerfeindlichkeit oder Rechtsextremismus vorgegangen werden.