Der Gesamtarbeitsvertrag der Gastronomiebranche stellt die Hütten des Schweizer Alpen Clubs (SAC) vor Probleme. Vor allem das strikte Einhalten der Arbeits- und Ruhezeiten ist den Hüttenwarten ein Dorn im Auge.
Der Bundesrat hatte vor zwei Jahren den Gesamtarbeitsvertrag der Gastrobranche für allgemeinverbindlich erklärt. Nun sucht der SAC einen Kompromiss. Dieser soll vor allem jenen Hütten entgegenkommen, in denen Angestellte lange Arbeitstage haben, weil die Berggänger noch mitten in der Nacht zu einer Tour aufbrechen. Für solche Hütten sollen bei der Ruhezeitregelung angepasste Lösungen gefunden werden.
Die Antwort der zuständigen Paritätischen Kommission steht noch aus, wie Heinz Frei, Mitglied des Zentralvorstands des SAC, am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda einen Bericht der Zeitung «Blick» bestätigte. Zu den laufenden Verhandlungen wollte Frei nichts sagen. Der SAC warte das Ende der Gespräche ab und werde dann über das weitere Vorgehen entscheiden.
Die umstrittenen Punkte im GAV betreffen laut Frei vor allem die Einhaltung der Ruhezeiten und das Verbringen der Freizeit. Bei diesen Themen suche der SAC zusammen mit den Behörden eine einvernehmliche Lösung. «Aber es ist natürlich vollständig klar, dass sich der SAC an die Gesetze halten will», sagte Frei.
Die 152 Hütten des SAC mit rund 9200 Schlafplätzen verzeichnen jährlich rund 320’000 Übernachtungen. Der Jahresumsatz lag in den vergangenen Jahren jeweils bei 25 bis 27 Millionen Franken.