Der russische Energieriese Gazprom hat im ersten Halbjahr 2012 rund 15 Prozent weniger Gas verkauft. Der Gewinn sei deshalb und wegen gestiegener Kosten gesunken, und zwar um 34 Prozent auf 508 Mrd. Rubel (etwa 15 Mrd. Fr.), teilte Gazprom am Freitag in Moskau mit.
Die Gaslieferungen nach Europa und andere Länder gingen demnach um zehn Prozent zurück; allerdings hätten höhere Preise dafür gesorgt, dass der Wert der Lieferungen nur um ein Prozent gesunken sei. Die Lieferungen in frühere Länder der Sowjetunion brachen den Angaben zufolge um 23 Prozent ein.
Gazprom war im Jahr 1989 aus dem sowjetischen Gasindustrieministerium hervorgegangen und ist heute der grösste Gasproduzent der Welt. Das Unternehmen kontrolliert rund ein Viertel der weltweiten Erdgasreserven.
Es trägt etwa acht Prozent zum russischen Bruttoinlandsprodukt bei und liefert rund ein Viertel des in Europa verbrauchten Erdgases. Die EU-Kommission hatte Anfang September ein Wettbewerbsverfahren gegen den Konzern eingeleitet, weil Gazprom Preise in einigen EU-Staaten manipuliert haben könnte.