Zum Auftakt der 31. Super-League-Runde sorgen die Young Boys für einen Paukenschlag. Die Grasshoppers verlieren im Stade de Suisse 0:4 (0:1), und das, nachdem sie gerade die Jagd auf den FC Basel für eröffnet erklärt hatten.
Es war ein wildes, ungestümes Spiel das sich die beiden Mannschaften von Beginn weg vor den 15’000 Zuschauern im Stade de Suisse lieferten. Mit Vorteilen zunächst für den Tabellenzweiten aus Zürich, für den Shkelzen Gashi in der 40. Minute die beste von mehreren Chancen vergab.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Ghanaer Samuel Afum die Berner mit seinem zweiten Saisontor aber bereits in Führung gebracht. In der 33. Minute lenkte er einen missglückten Schussversuch von Mario Raimondi unter die Latte ab. Ein Gegentor, bei dem ein GC-Verteidiger auf der Torlinie klebend ungeschickt das Abseits aufhob. In der Folge traten die Berner mutiger auf und waren bemüht, sich für ihre wiederholt schwachen Auftritte in den letzten Wochen zu rehabilitieren.
Platzverweis für GC-Verteidiger Vilotic
Die Entscheidung fiel nach knapp einer Stunde. Für ein Foul wurde Milan Vilotic vom Platz gestellt. Er hatte seinen Fuss ungefähr auf Kinnhöhe von Afum, die zweite Gelbe Karte in diesem Spiel für den GC-Innenverteidiger war die angemessene Sanktion.
Fünf Minuten später sorgte Alexander Farnerud für das 2:0. Der viel kritisierte Schwede köpfelte eine Cornerflanke von Moreno Costanzo ins Netz, Stéphane Grichting und Veroljub Salatic machten dabei keine gute Figur. Raphaël Nuzzolo mit seinem neunten Saisontreffer und der Schwede Alexander Gerndt, der erstmals für die Berner traf, sorgten mit ihren Toren für das Schlussresultat.
«Die Mannschaft hat eine gute Antwort gegeben», sagte ein für einmal zufriedener YB-Trainer Bernard Challandes, nach dem zweiten Sieg im fünften Spiel unter seiner Ägide, «wir waren zur Paus wieder 1:0 in Führung, und ich habe gefordert, dass wir weiter mutig und mit Risiko nach vorne spielen – die Mannschaft hat das verstanden.» YB überholte in der Tabelle den Kantonsrivalen Thun und näherte sich bis auf einen Punkt dem auf Rang 5 liegenden FC Zürich, der am Mittwoch den FC Basel empfängt.
Salatic: «Das ist ein Rückschlag»
Die Zürcher kamen einem Treffer nur noch einmal nahe, als der eingewechselte Steven Zuber in der 78. Minute die Latte traf. «Das ist ein Rückschlag» räumte GC-Captain Salatic ein, der erst am Samstag, nach dem Last-Minute-Sieg über Servette, die «Jagdsaison» auf den FC Basel ausgerufen hatte.
«Was Basel macht, ist zweitrangig», sagte ein sichtlich mitgenommener GC-Trainer Uli Forte, «wir schauen auf unsere eigene Entwicklung.» Die deutet nach dieser kapitalen Pleite nicht darauf hin, als ob der Rekordmeister in der Lage wäre, den aktuellen Serienmeister stoppen zu können.
GC-Goalie Bürki erneut auffällig
Für neuerliche Diskussionen dürfte eine Szene in der 50. Minute sorgen, als GC-Torhüter Roman Bürki den heranstürmenden Nuzzolo mit gestrecktem Bein touchierte, nachdem er den Ball bereits gefangen hatte. Wegen einer ähnlichen Aktion gegen Pajtim Kasami vor gut zwei Wochen im Spiel gegen Luzern war der Nachwuchs-Internationale für zunächst drei Spiele gesperrt worden, ehe diese nach einem Rekurs der Grasshoppers auf eine reduziert worden ist.
Young Boys–Grasshoppers 4:0 (1:0)
Stade de Suisse. – 15’069 Zuschauer. – SR Pache.
Tore: 33. Afum (Raimondi) 1:0. 62. Farnerud (Corner Costanzo) 2:0. 70. Nuzzolo (Gerndt) 3:0. 93. Gerndt (Frey) 4:0.
Young Boys: Wölfli; Zverotic, Spycher (70. Sutter), Marco Bürki, Raimondi (79. Gonzalez); Farnerud; Christian Schneuwly (83. Frey), Afum, Costanzo, Nuzzolo; Gerndt.
Grasshoppers: Roman Bürki; Lang, Vilotic, Grichting, Bauer; Salatic; Hajrovic, Abrashi (63. Rocha), Gashi, Feltscher (63. Zuber); Ben Khalifa (63. Ngamukol).
Bemerkungen: 57. Gelb-Rote Karte gegen Vilotic (Foul). 78. Lattenschuss Zuber. Young Boys ohne Nef, Veskovac (beide gesperrt), Doubaï, Affolter, Simpson und Zarate (alle verletzt), Grasshoppers ohne Pavlovic und Toko (beide verletzt). Verwarnungen: 25. Vilotic (Foul). 27. Spycher (Foul). 34. Costanzo (Reklamieren). 52. Salatic (Reklamieren). 52. Christian Schneuwly (Reklamieren). 93. Ngamukol (Reklamieren).
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