GC mit Moral zum Punktgewinn

Die Grasshoppers verhindern mit einem Treffer in der 92. Minute eine Niederlage in Thun. Der 20-jährige Shani Tarashaj trifft zum 2:2.

Die Hoppers feiern den Treffer zum späten 2:2 (Bild: SI)

Die Grasshoppers verhindern mit einem Treffer in der 92. Minute eine Niederlage in Thun. Der 20-jährige Shani Tarashaj trifft zum 2:2.

Die Grasshoppers bewiesen in Thun Moral. Eine Stunde lang lief in der Stockhorn Arena wenig in ihrem Sinne. Nach zehn Minuten schoss Gianluca Frontino die Berner Oberländer in Führung und keine Minute nach dem Seitenwechsel erhöhte Andreas Wittwer auf 2:0. Erst in der 63. Minute wurden die Gäste für den Aufwand belohnt, den sie über die gesamte Spielzeit betrieben. Munas Dabbur schob eine perfekte Flanke von Yoric Ravet unbedrängt ins Tor – allerdings aus (kaum erkennbarer) Abseitsposition.

Das neunte Saisontor des Israeli schien nur statistischen Wert zu haben. GC tauchte nach dem Anschlusstreffer kaum mehr gefährlich vor dem Thuner Tor auf. In der zweiten Nachspielminute lancierten die Zürcher mit einem hohen Ball in den gegnerischen Strafraum einen letzten verzweifelten Angriff, um die vierte Niederlage im sechsten Spiel unter Trainer Pierluigi Tami noch zu verhindern. Es folgte ein geblockter Schuss von Michael Lang und schliesslich der erste Super-League-Treffer von Tarashaj. Der gebürtige Albaner hatte in dieser Saison schon mal einen wichtigen Treffer erzielt. Ende Oktober traf er im Cup-Achtelfinal zum 1:0-Sieg in Lugano.

Thun wurde für seine insgesamt zu passive Spielweise bestraft. Schon nach dem 1:0 verschoben die Gastgeber ihre Verteidigungslinie weit nach hinten. Dass sie es auch anders können, bewiesen sie eindrücklich beim zweiten Treffer, als sie mit einer schnellen Kombination die GC-Abwehr mit Leichtigkeit ausser Gefecht setzten. Beim Schuss von Wittwer sah dann auch Goalie Vaso Vasic nicht gut aus.

Die GC-Verteidigung, die ohne die gesperrten Gregory Wüthrich und Michael Dingsdag auskommen musste, verlor mehrmals die Orientierung. Ihr Glück war, dass Thun nur selten die Offensive suchte, und in der Schlussphase mit seinen Kontermöglichkeiten verschwenderisch umging. Dem 3:1 am nächsten war Nelson Ferreira in der 78. Minute gekommen, als er zunächst an Vasic scheiterte und dann den Nachschuss aus guter Position neben das Tor setzte.

Thun – Grasshoppers 2:2 (1:0)

5047 Zuschauer. – SR Schnyder. – Tore: 10. Frontino (Ferreira) 1:0. 46. Wittwer (Sutter) 2:0. 63. Dabbur (Ravet) 2:1. 92. Tarashaj 2:2.

Thun: Faivre; Bigler, Siegfried, Sulmoni, Wittwer; Hediger, Sutter (81. Mangold); Gonzalez, Frontino (69. Munsy), Ferreira; Sadik (69. Karlen).

GC: Vasic; Lang, Gülen, Grichting, Lüthi; Vadocz (61. Tarashaj), Fedele (87. Ben Khalifa); Ravet (77. Gjorgjev), Abrashi, Caio; Dabbur.

Bemerkungen: Thun ohne Causi, Schindelholz, Schirinzi, Reinmann, Glarner und Zino (alle verletzt). GC ohne Pavlovic (verletzt), Davari, Brown (beide krank), Wüthrich und Dingsdag (beide gesperrt). Super-League-Debüt von Gjorgjev. Verwarnungen: 25. Frontino (unsportliches Verhalten). 60. Vadocz (Reklamieren). 64. Abrashi. 74. Dabbur. 84. Gjorgjev (alle Foul).

Weiteres Resultat: Luzern – Vaduz 2:0 (1:0).

Rangliste: 1. Basel 23/51. 2. Young Boys 23/44. 3. Zürich 23/41. 4. Thun 24/36. 5. St. Gallen 22/34. 6. Grasshoppers 24/24. 7. Vaduz 24/23. 8. Luzern 24/22. 9. Sion 22/20. 10. Aarau 23/18.

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