Die «GC-Tormaschine» läuft weiter auf Hochtouren und die Young Boys müssen den nächsten Tiefschlag verkraften. Die formstarken Zürcher feierten gegen die verunsicherten Berner einen 3:2-Heimsieg.
Es ist gegenwärtig eine Freude, der GC-Offensive zuzusehen. Den stürmenden Schützlingen von Pierluigi Tami gelingt derzeit fast alles. Sie können aus den verschiedensten Lagen schiessen, und der Ball wird vom gegnerischen Netz scheinbar magisch angezogen. Die «Hoppers» konnten sich gegen YB bis zur 59. Minute einen komfortablen 3:0-Vorsprung erarbeiten und in der 7. Runde ihr Tor-Konto auf die stattliche Zahl von 24 aufstocken (17 vor der Pause!) – dies entspricht dem imposanten Schnitt von 3,43 Treffern pro Spiel.
Eröffnet wurde das Skore nach einer Viertelstunde. Nach einem abgeblockten Schuss von Dabbur fand der Franzose Yoric Ravet aus dem Hinterhalt die Lücken im YB-Abwehr-Dispositiv. Beim 2:0 im Zuge eines Gegenstosses traf Shani Tarashaj mit dem zweiten Versuch via Innenpfosten (40.). Für den 20-Jährigen war es bereits das sechste Tor in der laufenden Meisterschaft. Und beim 3:0 nahm Caio im brasilianischen Stil den Ball an der Strafraumgrenze mit links an, um anschliessend mit rechts volley erfolgreich abzuschliessen.
Die Grasshoppers mussten sich am Ende nur den Vorwurf gefallen lassen, dass sie in der letzten halben Stunde in Passivität verfallen waren und den lange harmlosen Gegner damit aufbauten. Die Young Boys wurden regelrecht dazu eingeladen, nach Cornern zwei Tore zu erzielen. Milan Vilotic (68.) und Yuya Kubo (80.) trafen jeweils per Kopf. Plötzlich hatten die Gelb-Schwarzen sogar noch Chancen, um einen Punkt aus dem Letzigrund entführen zu können. GC-Goalie Joel Mall, der bei den zwei Gegentoren schuldlos gewesen war, liess aber nichts mehr zu. Die «Hoppers» landeten gegen YB den ersten Sieg seit dem 4. Mai 2014. Zwischen den beiden Klubs liegen nun schon sieben Punkte.
So gab es für die Young Boys das nächste enttäuschende Ergebnis nach dem blamablen Out in der Europa-League-Qualifikation in Aserbaidschan. Interims-Trainer Harald Gämperle konnte nach dem Schlusspfiff nicht zufrieden sein mit der Leistung seiner Equipe. Gämperle hat nun beim Hauptstadt-Klub vorläufig zum letzten Mal die Hauptverantwortung an der Seitenlinie getragen. Die in eine Krise geratenen Young Boys werden wohl in Bälde den neuen Chef-Trainer präsentieren.