Die Grasshoppers starten sprichwörtlich optimal in die Rückrunde der Super League. Nach 13 Minuten führen sie in Luzern bereits 2:0 und gewinnen die Partie 3:1.
Was immer der Luzerner Trainer Carlos Bernegger seiner Mannschaft in der Kabine auf den Weg gegeben hat: die Botschaft schien die Adressaten nicht erreicht zu haben. Luzern präsentierte sich in der ersten Halbzeit jener Partie, in der sie den Vorsprung auf GC auf fünf Punkte hätte ausbauen können, nicht auf der Höhe der Aufgabe. Die Innerschweizer hätten sich nicht beklagen dürfen, wenn sie nach einer halben Stunde 0:4 zurückgelegen wären. Durch die Tore von Shkelzen Gashi und Michael Lang stand es aus Sicht des Heimteams aber «nur» 0:2.
Luzerns Unheil begann in der 9. Minute mit einem perfiden Freistoss von Caio, den FCL-Goalie David Zibung nicht abwehren konnte. Gashi verwertete den Abpraller – mit dem Rücken zum Tor stehend und mit der Hacke. Keine vier Minuten später erhöhte Lang nach einem Corner scheinbar freistehend per Kopf auf 2:0. In Wirklichkeit hatte der rechte Aussenverteidiger der Zürcher aber seinen Gegenspieler Sally Sarr vorher klar weggeschoben. Dem zweiten Treffer haftete also dieser Makel an. Es schien nach dem 1:0 allerdings nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das 2:0 fiel. Denn GC vergab durch Caio, Salatic, den späteren Torschützen zum 3:0, und Gashi bis zur 21. Minute weitere gute Chancen.
Mit der offensiveren Spielweise des davor zweitklassierten FCL öffneten sich dem auswärtsstärksten Team der Liga die Räume in der Vorwärtsbewegung. GC konnte durch Caio (54.) und Ben Khalifa (55.) nicht reüssieren. Luzerns beste Möglichkeit war ein Volley des eingewechselten Yassine Mikari, der in der 65. knapp am Tor vorbeiging. Ohne vier verletzte oder gesperrte Stammkräfte fehlten den Luzernern die spielerischen Mittel, um den den fünften Auswärtssieg der Grasshoppers im zehnten Spiel noch zu verhindern. Vor allem vor der Pause war die Fehlpassquote erschreckend hoch. Bezeichnenderweise war das 1:3 (77.) nicht herausgespielt, sondern fiel nach einer Freistossflanke Michel Rengglis, die niemand mehr berührte.
Luzern – Grasshoppers 1:3 (0:2).
Swissporarena. – 10’591 Zuschauer. – SR Studer. – Tore: 9. Gashi (Freistoss Caio) 0:1. 13. Michael Lang (Corner Pavlovic) 0:2. 74. Salatic (Gashi) 0:3. 77. Renggli (Freistoss) 1:3.
Luzern: Zibung; Sarr, Wiss, Puljic, Lustenberger; Renggli; Winter, Bozanic (61. Mikari), Thiesson, Hyka; Gygax (65. Kahraba).
Grasshoppers: Bürki; Michael Lang, Dingsdag, Grichting, Pavlovic; Abrashi, Salatic; Gashi (84. Bauer), Ben Khalifa (91. Feltscher), Caio (93. Sead Hajrovic); Ngamukol.
Bemerkungen: Luzern ohne Affolter, Bento, Lezcano, Rangelov (alle verletzt) und Stahel, Grasshoppers ohne Toko (beide gesperrt). 92. Gelb-rote Karte gegen Renggli (Foul). Verwarnungen: 23. Gashi (Hands). 24. Wiss. 43. Grichting. 50. Dingsdag. 52. Renggli (alle wegen Fouls).