Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat 2014 seinen Umsatz um 4,9 Prozent auf 2,40 Mrd. Fr. gesteigert. Besonders kräftig war das Wachstum mit 8,6 Prozent im ersten Halbjahr – dank des milden Winters. Im Schlussquartal gab es hingegen einen Dämpfer.
Ohne Wechselkurseinfluss betrug das Umsatzwachstum im Gesamtjahr 6,4 Prozent, wie Geberit am Dienstag mitteilte. Die im Umsatz enthaltenen Währungsverluste bezifferte der Konzern auf 34 Mio. Franken.
Mit dem Umsatz erfüllte Geberit die Erwartungen der Analysten nur knapp. Die von der Finanznachrichtenagentur AWP erfragte Durchschnittserwartung lag bei 2,42 Mrd. Franken. Die Geberit-Aktie notierte um 10.15 Uhr denn auch einen Kursrückgang um 1,7 Prozent.
Im Abschlussquartal stieg der Umsatz noch um 1,9 Prozent. Nach Wachstumsraten von 11 und 6,2 Prozent in den ersten beiden Quartalen hatte sich im dritten noch ein Plus von 5,1 Prozent ergeben. Damit resultierte im zweiten Halbjahr ein Plus von 4,1 Prozent, was laut Geberit-Angaben im Zielband von 4 bis 6 Prozent liegt.
Solides Wachstum in den Hauptmärkten
Unter Ausschluss von Wechselkurseffekten nahmen die Umsätze im Gesamtjahr in Europa in Franken um 5,9 Prozent zu. Dabei wuchsen Grossbritannien und Irland sowie Zentral- und Osteuropa zweistellig. In den Hauptmärkten Schweiz und Deutschland erzielte Geberit ein Plus von 6,6 respektive von 6 Prozent.
In den USA setzte das St. Galler Unternehmen trotz unvorteilhafter Bedingungen im für Geberit wichtigen öffentlichen Sektor 6,4 Prozent mehr ab. Im Nahen Osten und in Afrika erreichte das Wachstum 21,2 Prozent und in Fernost/Pazifik 12,8 Prozent.
Die beiden Unternehmenszweige Sanitär- und Rohrleitungssysteme hielten knapp Schritt miteinander. Im Sektor Sanitärsysteme setzte Geberit in Franken 5,1 und in Lokalwährungen 6,7 Prozent mehr ab. Bei den Rohrleitungssystemen lag das Wachstum mit 4,6 Prozent in Franken und 6 Prozent in Lokalwährungen etwas tiefer.
Anspruchsvolles Jahr in Sicht
Geberit bestätigte am Dienstag die Gewinnprognose für 2014. Demgemäss dürfte die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 26 bis 27 Prozent zu liegen kommen.
Der neue Konzernchef Christian Buhl gab sich bei der Prognose für 2015 zurückhaltend, machte an einer Telefonkonferenz aber einige Angaben anhand des Branchenausblicks der Bauindustrie. Für den wichtigsten Markt Deutschland zeigte er Zuversicht und auch der zweitwichtigste Markt Schweiz dürfte sich stark entwickeln.
Insgesamt geht Buhl für Europa im Jahr 2015 von einem weiteren anspruchsvollen Jahr aus; eine Erholung erwartet er kaum. Dabei dürften sich die einzelnen Märkte allerdings weiterhin unterschiedlich entwickeln.
Den vollständigen Jahresbericht mit den Gewinnzahlen präsentiert das Unternehmen am 10. März in Zürich. Geberit ist das umsatzstärkste Sanitärtechnikunternehmen Europas.