Das Regenwetter hat dem Schweizer Detailhandel und dem Gastgewerbe im Sommer die Geschäfte vermiest. Die Ökonomen der Credit Suisse rechnen zudem damit, dass verhaltene Konsumfreude sowie die abflauende Zuwanderung dem stagnierenden Detailhandel weiter zusetzen wird.
Beim Gastgewerbe, wo sich die Umsätze im zweiten Quartal wieder rückläufig entwickelten, ist dagegen in der zweiten Jahreshälfte mit einer leichten Verbesserung zu rechnen. Dies geht aus dem dem am Montag veröffentlichten Branchenmonitor der Credit Suisse (CS) hervor.
Denn einerseits verbessere sich die wirtschaftliche Situation im Ausland weiter, andererseits holten auch Schweizer Gäste bei schönem Wetter Ausflüge nach.
Zudem stehen laut den CS-Ökonomen in der Industrie die Zeichen auf Wachstum: Die Entwicklung der ersten Jahreshälfte dürfte sich demnach weiter fortsetzen. Von Januar bis Juni konnte die Schweizer Industrie trotz der gesamtwirtschaftlichen Verlangsamung ihre Exporte um 2,7 Prozent und ihre Umsätze um 3,0 Prozent erhöhen.
Besonders die Pharma-, die Lebensmittel- und die Uhrenindustrie haben laut dem Branchenmonitor mehr Waren im Ausland verkauft. Trotzdem lag die Auslastung der Kapazitäten der Uhrenfabriken leicht unter dem langjährigen Durchschnitt. Auf der Stelle trat im zweiten Quartal zudem der Maschinenbau, und auch das Wachstum in der Metallindustrie schwächte sich ab.
Abgeschwächtes Wachstum
Der Boom im Bau dürfte hingegen anhalten. Beispielsweise führten grosse Hotelprojekte zu einem Wiederanstieg der Baugesuche in Gemeinden, die stark von der Zweitwohnungsinitiative betroffen sind.
Insgesamt dürfte die Schweizer Wirtschaft aber gemäss den Ökonomen der Grossbank weiter an Schwung verlieren. Eine Abkühlung bei den Immobilienpreisen und die abflauende Zuwanderung bremse den Superzyklus mit tiefen Zinsen, Zuwanderung und Immobilienboom.
Nach einem stagnierenden zweiten Quartal rechnet die CS nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent im laufenden Jahr, wie die Bank vor drei Wochen mitgeteilt hat.
Für 2015 prognostizierten die Ökonomen eine leichte Beschleunigung auf 1,6 Prozent. Dazu werde vor allem ein stärkeres Exportwachstum beitragen, während sich das Beschäftigungs- und Konsumwachstum weiter abschwäche. Darüber hinaus könnten die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten die Investitionsdynamik hemmen.